Wenn Vika Yaskevych und ihre rund 20 Kursteilnehmerinnen in der „HotYogabox“ in Dornbirn ein- und ausatmen ist für kurze Zeit alles gut und die Bomben und Sirenen in ihrem Heimatland vergessen. Denn die meisten Frauen die Vikas Yogastunde besuchen sind so wie die 36-Jährige selbst aus der Ukraine.
„Yoga hilft allen Menschen – aber im Moment vor allem uns Ukrainerinnen. Wir müssen gerade mit einer sehr belastenden Situation umgehen und trotzdem positiv bleiben – egal was da zuhause gerade Schlimmes passiert“, erklärt die Yogalehrerin.
Yoga gegen Kriegsterror
Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind rund 2.200 Vertriebene nach Vorarlberg geflüchtet. Sie wissen oft nicht, ob sie jemals in ihre Heimat zurückkehren können oder wie es Angehörigen in der Ukraine geht. Damit es ihnen gelingt, optimistisch zu bleiben, treffen sich einige Ukrainerinnen regelmäßig zum Yoga in Dornbirn.
Zwei Monate nach Kriegsbeginn flüchtete Vika aus Kiew nach Vorarlberg. Nach ihrer Ankunft merkte sie schnell, dass ihr der meditative Sport half negative Gedanken an den Krieg loszulassen. Das wollte sie auch an andere Geflüchtete weitergeben. Sie meldete sich bei Hannah Rinnhofer, der Inhaberin der „HotYogaBox“, die sofort hellauf begeistert war. Mittels Social Media und der Caritas wurde das Angebot an geflüchtete Ukrainerinnen in Vorarlberg verbreitet. Um die 20 Frauen nehmen seitdem immer wieder an den Kursen teil.
Jeder zahlt so viel wie er will
Das Prinzip ist einfach und besonders zu gleich – jeder zahlt so viel wie er will oder gerade kann. Die Stunde ist für viele Frauen hier – wie ein Pauseknopf zwischen Ungewissheit und Sorge. „Yoga hilft mir nicht nur physisch sondern auch mental zum runterkommen, man wird ruhiger man vergisst die schlechten Nachrichten aus der Ukraine und ich gehe nach der Stunde mit positiver Energie in die Woche“, so Kursteilnehmerin Tanja Pertseva.