„Das war eine großartige Inszenierung, die aber auch die Inhaltsleere der ÖVP sichtbar gemacht hat“, kritisiert beispielsweise Gerald Loacker, Nationalratsabgeordneter der NEOS. Es sei kein Gestaltungswille und keine Gestaltungskraft mehr da: „Nach 36 Regierungsjahren ist diese Partei am Ende“, urteilt er.
Konkrete Maßnahmen statt langer Reden gefordert
Christof Bitschi, Landesparteiobmann der FPÖ, sieht das ähnlich. „Reden zur Lage der Nation werden in Österreich historisch immer dann gehalten, wenn der Bundeskanzler oder seine Partei mit dem Rücken zur Wand steht“, argumentiert er. Seiner Meinung nach würden die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger „diese Show“ durchschauen. „Um die Lage der Menschen im Land zu verbessern, braucht es jetzt endlich konkrete Maßnahmen und keine langen Reden“, betont er.
„Ich glaube, dass die Menschen langsam genug haben von diesen Ankündigungsreden, die permanent stattfinden“, meint auch Reinhold Einwallner, Nationalratsabgeordneter der SPÖ. Auch er fordert konkrete Maßnahmen, die umgesetzt werden. „Und Konkretes war in den ganzen 80 Minuten leider nur wenig dabei“, bedauert er.
Reaktionen zu Nehammer-Rede
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat sich am Freitag an die Österreicherinnen und Österreich gewandt. In einer „Rede zur Zukunft der Nation“ präsentierte er seine Ziele und entscheidende Fragen für die Zukunft.
Kanzler beleuchtete Gegenwart und Zukunft
In der eigenen Partei zeigt man sich begeistert über die Rede, auch in Vorarlberg. „Der Bundeskanzler hat es geschafft, zuerst einmal die Gegenwart zu beleuchten – die vielen Krisen, die uns beschäftigen“, betont Roland Frühstück, Klubobmann der ÖVP. Diese Krisen würden die Regierung als Ganzes vor sich her- und vor allem auch antreiben. Danach habe er – und das sei das Wichtige – den Blick nach vorne in die Zukunft gewagt, lobt Frühstück.
Bundeskanzler Nehammer hat sich am Donnerstag rund eine Stunde und 20 Minuten lang an die österreichische Bevölkerung gewandt. Dabei hat er seine Ziele und die entscheidenden Fragen für die Zukunft präsentiert. „Österreich soll 2030 ein Land sein, dass unabhängiger, sicherer und auch im wahrsten Sinne des Wortes voller Energie ist“, betonte Nehammer. Österreich solle ein Land sein, in dem Möglichkeiten für alle geschaffen werden und in dem Leistung zähle: „Ein Land, in dem wir unsere Werte und Traditionen hoch halten“, beschreibt Nehammer die Zukunft Österreichs.