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Wirtschaft

Kreditnehmer sorgen sich um hohe Zinsen

Die Kreditzinsen sind innerhalb eines Jahres um rund drei Prozent gestiegen. Ein Ende ist noch nicht in Sicht: Für den 16. März steht die nächste Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) bereits so gut wie fest. Bei der Arbeiterkammer (AK) gehen schon jetzt vereinzelt Anfragen von Kreditnehmern ein, denen die Zahlungen Sorgen bereiten.

Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer mit variablen Zinsen seien besonders in die Enge getrieben. Jene Zinsen ändern sich nach dem Basiszinssatz, dem Drei-Monats-Euribor. „Es ist schwierig. Es ist eine vertragliche Grundlage, wenn man einen variablen Zinssatz hat“, erklärt Karin Hinteregger vom AK-Konsumentenschutz.

Wenn man auf Nummer sicher gehen wolle und beispielsweise auf einen Fixzinssatz umstellen wolle, müsse man im ersten Schritt Kontakt mit der Bank aufnehmen, beschreibt sie. Dann könne man sich ansehen, welche Konditionen geboten würden, sagt Hinteregger.

Bei finanziellem Engpass „Kopf nicht in den Sand stecken“

Bei Zahlungsschwierigkeiten sei es in erster Linie wichtig, dass „die Konsumenten den Kopf nicht in den Sand stecken und nicht alles über sich ergehen lassen“, ermuntert Hinteregger. Man solle sich sofort mit der jeweiligen Bank in Verbindung setzen und darauf hinweisen, dass Zahlungsschwierigkeiten bestehen, rät sie. Dann könne man versuchen, eine entsprechende Lösung zu finden.

Weiter steigende Zinsen

Die Kreditzinsen sind seit letztem Jahr im Höhenflug. Und während jetzt die letzte Erhöhung allen Kreditnehmern ins Haus flattert, steht die nächste Erhöhung der Zinsen durch die Europäischen Zentralbank am 16. März bereits so gut wie fest.

Banken zeigen sich gesprächsbereit

Die Banken würden unterschiedliche Zinsabsicherungsmöglichkeiten anbieten, sagt Christian Hagspiel, Wohnbauspezialist bei der Dornbirner Sparkasse. Dazu würden der Fixzinssatz und die Möglichkeit, zu einem Korridorkredit mit Unter- und Obergrenze zu wechseln, zählen, beschreibt er.

Variable Zinsen hingegen sollten umgeschuldet werden. Gerade bei jungen Familien würde es bei der Rückzahlung eng werden, doch die Banken geben sich gesprächsbereit: „Es ist nicht plakativ zu sagen, dass Umschulden oder die Zinsabsicherung das Richtige ist“, erklärt Hagspiel. „Aber vielleicht gibt es Möglichkeiten, Kredite zusammenzufassen, zu strecken oder eine günstige Rate hinzubekommen“, beschreibt er. Das könne im Rahmen eines persönlichen Gesprächs besprochen werden.