Das liege daran, dass die Politik und die Konsumentinnen und Konsumenten nicht dazu bereit seien, mehr dafür zu bezahlen, sagt Herzog. Wenn ein Umdenken in der Bevölkerung und bei den politischen Entscheidungsträgern da sei, sei es denkbar, die Produktion der Medikamente zurückzuholen. „Es muss nur jedem klar sein, das kostet etwas“, betont er.
Österreichischer Vorrat an nötigen Wirkstoffen gefordert
Damit Medikamenten-Engpässe in Zukunft besser abgefedert werden können, fordern einige Apothekerinnen und Apotheker eine Vorratsspeicherung der nötigsten Wirkstoffe in einem Zentrallager in Österreich. Herzog hält von dieser Idee wenig: „Wir als Industrie befürworten sehr stark europäische Vorratshaltung“.
Er glaube nicht daran, dass nationale Vorratshaltung Sinn mache. „Wenn jedes Land anfängt, Notvorräte anzulegen, sind wir in einer Situation, in der dann vielleicht kein Land etwas hat“, erklärt er. Man könne schließlich nur dann Vorräte anlegen, wenn die Produkte verfügbar seien.
Versorgung in den Vorarlberger Spitälern gewährleistet
Die Lage in den Vorarlberger Spitälern sei derzeit noch stabil. Der Medikamenten-Engpass sei zwar spürbar, aber die Versorgung sei derzeit noch sichergestellt, betont Gerald Fleisch, Direktor der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft.
Die Apothekerinnen und Apotheker behelfen sich indes damit, dass statt Original-Tabletten ähnliche Medikamente ausgegeben oder die Arzneien in den Apotheken selbst hergestellt werden. Denn nicht nur Breitband-Antibiotika für Kinder sind Mangelware: Bei rund 200 Arzneimitteln gibt es derzeit Lieferprobleme.