Chronik

Schulungen im Visier: Prozess Kursleiterin gegen Hotelier

Ein Prozess zwischen Hotelier und Spartenobmann Markus Kegele und einer ehemaligen Angestellten hat am Mittwoch begonnen. Die frühere Kursleiterin einer Tourismus-Schulung hat gegen ihre Kündigung geklagt. Sie habe sich lediglich für ukrainische Kursteilnehmer eingesetzt, die von Kegele schlecht behandelt worden seien. Der Hotelier weist alle Vorwürfe zurück.

Die ehemalige Kursleiterin erklärte vor Gericht, sie sei gekündigt worden, weil sie sich für die Schulungsteilnehmerinnen eingesetzt habe. Kegele wies das zurück. Nun werden mehr als zehn Zeugen geladen, im Juli soll der Prozess weitergehen. Nach einer anonymen Anzeige ermittelt derzeit auch die Staatsanwaltschaft gegen Kegele.

Vorwürfe gegen ein ganzes Projekt

Hintergrund des Gerichtsstreits sind Vorwürfe gegen Kegele und gegen ein ganzes Projekt. In dem vom AMS geförderten und vom WIFI getragenen Projekt sollten die Teilnehmenden, vor allem geflüchtete Ukrainerinnen, in mehrwöchigen Kursen fit für einen Job als Hilfskraft im Tourismus werden. Die Kurse fanden im Hotel des Vorarlberger Tourismus-Spartenobmanns Markus Kegele statt, wo die Teilnehmenden auch wohnten.

In einer Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft wurden schließlich schwere Vorwürfe erhoben, die Teilnehmerinnen seien in dem Betrieb sowie in einer externen Reinigungsfirma ohne Entlohnung und Arbeitsverträge als Putzkräfte und Küchenhilfe ausgenutzt worden. Dem WIFI wurde mangelnde Qualitätskontrolle vorgeworfen.

Vorwürfe stets zurückgewiesen

Kegele wies die Vorwürfe von Beginn an strikt zurück. „Ich kann mir das wirklich nicht erklären, woher diese anonymen Anschuldigungen kommen“, sagte er. Im Gegenteil: „Wir haben unheimlich viel Lob von Kursteilnehmern bekommen“, beteuerte Kegele.

„Es ging nicht um Profit, absolut nicht“, betonte er. Vielmehr habe er helfen wollen. „Das Ganze grenzt an Verleumdung und da überlegen wir uns rechtliche Schritte“, sagte der Hotelier, der sich diskreditiert sah, bereits im November. Er sah die Vorwürfe in Zusammenhang mit der ehemaligen Kursleiterin, von der man sich habe trennen müssen – mehr dazu in: Verantwortliche wollen an Tourismuskurs festhalten.