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Getty Images/iStockphoto
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Chronik

Hohe Aufklärungsquote bei Umweltdelikten

Von 82 Umweltstraftaten in Vorarlberg konnte die Polizei im vergangenen Jahr 70 Delikte aufklären. Im Schnitt werden jährlich rund 60 Umweltschädigungen im Land angezeigt, aber auch dieser Teil der Kriminalstatistik ist in den Pandemiejahren durcheinandergeraten, so die Landespolizei.

Die Einschränkungen zur Bekämpfung des Coronavirus haben neben diversen anderen Tätergruppen (wie z. B. bei den Eigentumsdelikten) auch die Umweltsünder eingebremst. 2020, als die Pandemie Wirtschaft und öffentliches Leben lahmlegte, wurden 41 solcher Fälle bei der Polizei angezeigt. Kaum waren die Maßnahmen weg, stiegen auch die Fallzahlen – vergangenes Jahr waren es bereits 82.

Spezielles Ermittlungspersonal

Ermittelt wird in diesen Fällen von speziell geschultem Personal, sagt Philipp Stadler, Leiter des Landeskriminalamtes: „Die Hauptaufgaben sind vor allem Verschmutzungen von Gewässern oder die illegale Verbringung von Abfällen bzw. die Entsorgung von Fahrzeugen.“ Die Aufklärungsquote bei Umweltdelikten liegt nach Angaben von Stadler bei mehr als 85 Prozent – ein Spitzenwert in Österreich. Der Vorarlberger Polizei sind im vergangenen Jahrzehnt 605 Umweltdelikte angezeigt worden.

Sonderreferat bei der Staatsanwaltschaft

Illegal vergrabener Müll, ins Wasser geleitete Gifte und heimlich entsorgte Schadstoffe, die den Tier- und Pflanzenbestand gefährden: Die Liste möglicher Umweltstraftaten ist lang. Österreichweit gibt es nur bei fünf Staatsanwaltschaften eigene Sonderreferate dafür – eines davon ist in Feldkirch.

Dort beschäftigen sich eine Staatsanwältin und ein Staatsanwalt mit Umweltsündern. Im vergangenen Jahrzehnt hat dieses Sonderreferat bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch 113 Umweltstraftaten bearbeitet, teilt das Justizministerium mit.

Größter Umweltskandal illegale Deponien

Im Jahr 2016 bekam es die bisher meisten Umweltstraftaten auf den Tisch. Nach Angaben des Justizministeriums waren es in diesem Jahr 17 Delikte. Mit dabei der Skandal um die Firma Häusle: Auf deren Betriebsgelände fanden die Ermittler 15.000 Tonnen Müll in illegalen Deponien – der bisher größte Umweltskandal des Landes.

In den Jahren danach nahm die Zahl der Fälle ab. Zu Beginn der Pandemie 2020 hatten die Feldkircher Sonderermittler nur noch mit fünf Umweltstraftaten zu tun. Mit Ende der Einschränkungen nahmen die Fallzahlen wieder zu auf bereits zwölf Fälle im Jahr 2022.