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Bildung

Run auf AHS-Unterstufe abgeflaut

Der Run auf die AHS-Unterstufe in Vorarlberg ist abgeflaut. Laut Bildungsdirektion ist die Zahl der Anmeldungen gesunken. Im kommenden Schuljahr werden deshalb auch wieder weniger erste Klassen eröffnet. Insgesamt werden in Vorarlberg 1.040 Kinder einen Platz in einem Gymnasium bekommen.

4.148 Kinder wechseln heuer von der Volksschule – entweder in die Mittelschule oder in die AHS-Unterstufe. 25 Prozent davon haben sich für die AHS-Unterstufe angemeldet. In absoluten Zahlen sind das 174 Schüler/innen weniger als im Jahr 2022 und in etwa gleich viel wie im Jahr 2020, heißt es von der Bildungsdirektion. Deshalb werden im kommenden Schuljahr auch weniger erste Klassen (Startklassen) an den AHS-Unterstufen eingerichtet. Statt der 43 im Vorjahr werden es heuer 39 Klassen sein. In Bregenz sind es zwei Klassen weniger, in Dornbirn und Feldkirch je eine Klasse weniger.

Weniger Anmeldungen bedeuten auch, dass alle angemeldeten Kinder mit einem „Lauter-1er-Zeugnis“ (und fast alle mit nur einem Gut) einen Platz in ihrem Wunschgymnasium bekommen, sagt Andreas Kappaurer, Pädagogischer Leiter der Bildungsdirektion für Vorarlberg. Auch die meisten Kinder mit zwei Zweiern würden eine Zusage für einen Gymnasiumplatz erhalten. Die Situation habe sich damit gegenüber dem vergangenen Jahr deutlich entschärft.

Zahl der „Lauter-1er-Zeugnissen“ gesunken

Es gibt heuer aber nicht nur weniger Anmeldungen an den AHS-Unterstufen, sondern auch weniger „Lauter-1er-Zeugnisse“. Die Zahl ist von 43 Prozent auf 40 Prozent gesunken. Auch in dieser Hinsicht sei dieses Jahr fast deckungsgleich mit dem Schuljahr 2020. In den beiden dazwischen liegenden Jahren seien die Noten coronavirusbedingt etwas besser gewesen, sagt Kappaurer.

Beim Gymnasium Dornbirn Schoren wurden heuer deutlich weniger Zeugnisse mit lauter Einsen eingereicht als in den vergangenen Jahren, sagt auch Direktor Reinhard Sepp am Montag nach Anmeldeschluss. Gerade im Bezirk Dornbirn beklagten die Direktoren, aber auch die Bildungsdirektion in den vergangenen Jahren, dass in den vierten Klassen der Volksschulen Einser verschenkt werden, damit die Schülerinnen und Schüler in ihr Wunsch-Gymnasium wechseln können – mehr dazu in: Fehlende Notenwahrheit sorgt für Probleme. Die Situation habe sich heuer deutlich verbessert, sagt Direktor Reinhard Sepp vom BRG Schoren. Heuer seien die Zeugnisse schlechter ausgefallen, es habe mehr Zweier-Zeugnisse gegeben. Dadurch könne man die Kinder besser einschätzen.

Sepp setzt sich trotzdem für gemeinsame Schule ein

In den ersten Klassen am Gymnasium Schoren in Dornbirn bekommen für das nächste Jahr 100 Kinder einen Platz. Darunter werden heuer auch einige mit einem Zweier sein, das nimmt auch Druck von den Familien, meint Sepp. Auch wenn sich die Notenwahrheit verbessert hat, plädiert Sepp immer noch für die gemeinsame Schule bis 14 Jahre. Dann würde es dieses Problem im Alter von zehn Jahren gar nicht erst geben.