Funkenhexe mit Warnweste
privat
privat
Chronik

Funkenhexen: Doch kein runder Tisch

Das geplante Gespräch zu den Vorwürfen rund um die als „Klimakleberin“ verbrannte Funkenhexe der Funkenzunft Vandans wird vorerst nicht stattfinden. Das erklärte Funkenzunft-Obmann Markus Pfefferkorn am Freitagvormittag gegenüber dem ORF Vorarlberg. Eine Rechtsberatung habe davon abgeraten, solange eine Anzeige läuft.

Die heurige Vandanser Funkenhexe hatte bis über Österreichs Grenzen hinaus hohe Wellen geschlagen. Bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch war eine Sachverhaltsdarstellung der „Letzten Generation Österreich“ eingegangen, Vorwürfe der gefährlichen Drohung und Verhetzung wurden erhoben. An einem „Runden Tisch“ wollten deshalb Funkenzunft, Klimaaktivisten, Brauchtumsvertreter und Politik die Sache aufarbeiten. Unter anderem sollte der Brauch der Funkenhexe grundsätzlich infrage gestellt werden – also ob künftig ein anderes Symbol verbrannt werden sollte.

Rechtsberatung rät wegen laufendem Verfahren ab

Doch das für diese Woche geplante Gespräch sei abgesagt worden, weil Marina Hagen-Canaval von „Letzte Generation Österreich“ krank war, erklärte Funkenzunft-Obmann Pfefferkorn am Freitag. Und es werde auch so schnell nicht stattfinden: „Inzwischen habe ich im Rahmen meiner Rechtsschutzversicherung eine Rechtsberatung in Anspruch genommen und dabei wurde mir vorerst abgeraten, so lange der Verdacht einer gerichtlich strafbaren Handlung im Raum steht. Man hat uns ja wegen gefährlicher Drohung und Verhetzung angezeigt und das ist ja nicht nur ein minderschweres Delikt.“

Mit Hinblick auf ein mögliches Ermittlungsverfahren solle der Verein deshalb erst einmal das weitere Vorgehen der Staatsanwaltschaft abwarten, so Pfefferkorn. Wenn sich der Verein mit der klageeinbringenden Partei auf Gespräche einlasse, tue sich eine Rechtsvertretung im Fall eines Ermittlungsverfahren sonst später schwer, fasst Pfefferkorn die Begründung seiner Rechtsberatung zusammen.

Rechtsanwalt soll Möglichkeiten prüfen

Daran wolle sich der Verein auch halten, sagt der Funkenzunft-Obmann: „Ich bin ja nicht der ‚Letzten Generation‘ verpflichtet, sondern natürlich meinem Verein gegenüber und schaue natürlich, dass uns nicht irgendwelche Nachteile entstehen.“ Mit dem Rechtsanwalt wolle man in weiterer Folge beraten, welche Möglichkeiten der Funkenzunft offen stehen, auf die Vorwürfe zu reagieren.

Fotostrecke mit 5 Bildern

Funkenhexe
Funkenzunft Vandans
Funkenhexe als Klimakleberin verkleidet
Funkenhexe in Social Media
Social Media
Funkenhexe in Social Media
privat
Funkenhexe mit Warnweste
privat
Funken in Vandans
Funkenzunft Vandans

Böse Emails werden weniger

Auf den entstandenen Imageschaden und die verärgerten Emails angesprochen, in denen ihm unter anderem mitgeteilt worden sei, er gehöre ebenso verbrannt wie die Hexe, meint Pfefferkorn: „Inzwischen ist es ruhiger geworden, vereinzelt kommen schon noch Emails. Inwieweit der Funkenzunft dadurch eine Imageschaden entstanden ist, kann ich nicht sagen, denn das ganze ist nicht nur österreichweit, sondern auch in Deutschland aufgeschlagen. Da schauen wir jetzt einmal, was am Ende herauskommt.“

Bedauern über Absage

Den nunmehr vorerst abgesagten runden Tisch hatte die Grüne Landtagsabgeordnete Nadine Kasper initiiert. Sie bedauert, dass er nun doch nicht stattfindet: „Diese Aktion der Funkenzunft hat eine bestimmte Grenze gesprengt. Sie erinnert einfach an eine dunkle Zeit in unserer Geschichte. Wenn wir eine Hexe verbrennen, die für eine ganze Gruppe von Menschen steht, die sich eigentlich für eine gute Zukunft für alle einsetzen.“ Kasper hofft, dass es irgendwann einen neuen Anlauf für den runden Tisch gibt.