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Wirtschaft

Umdenken bei KFZ-Mechanikern durch E-Autos

In Vorarlberg ist der Anteil der Elektro-Autos bundesweit am höchsten. Aktuell sind rund 6.500 E-Autos in Vorarlberg zugelassen, das sind rund drei Prozent aller Autos im Land. Die stetig steigende Anzahl an E-Autos stellt die heimischen Werkstätten vor große Herausforderungen – der Beruf des KFZ-Mechanikers ändert sich.

Um die Klimaziele zu erreichen, muss mehr auf den CO2-Ausstoß geachtet werden. Deshalb dürfen ab 2035 in der EU keine Autos mehr mit Diesel oder Benzin-Antrieb verkauft werden. Für die heimischen Werkstätten bedeutet dieser Wandel ein Umdenken und Umstellen. KFZ-Mechaniker müssen mit der ganzen Elektronik und Hoch-Volt-Batterien viel neues Lernen, sagt etwa Rudi Lins, der Fachgruppenobmann vom Fahrzeughandel.

Statt Auspuff-Kontrollen Software-Updates

Den Auspuff müsse man bei Elektro-Autos nicht kontrollieren, hier gehe es viel mehr um das Auslesen von Steuergeräten, die Mechaniker müssen sich mit Software-Updates auskennen und auch der Umgang mit Fehlerdiagnosen werde immer wichtiger, erklärt Lins.

Automechaniker im Wandel

In Vorarlberg sind aktuell rund 6.500 E-Autos zugelassen und es werden ständig mehr. Das hat natürlich auch Folgen für Autowerkstätten. Sie müssen sich immer mehr mit Computer-Chips, hochkomplexer Elektronik oder komplizierten E-Auto-Batterien auseinandersetzen.

Auch wenn die Fahrzeuge teilweise auch jetzt schon an Computer angeschlossen werden müssen, bei E-Autos bekommt dieser Vorgang eine ganz neue Dimension. Beim Service, beim Reifenwechseln oder beim Vorführen gebe es kaum Unterschiede zwischen Autos mit Verbrennungsmotoren und Elektro-Autos, bei der Wartung und Handhabung schaut es da dann aber ganz anders aus, erklärt Philipp Tschabrun, der Serviceleiter vom Autohaus Lins.

Beruf wird für Jugendliche wieder interessanter

Aus dem klassischen KFZ-Techniker wird durch den Wandel immer mehr ein KFZ-Elektriker. Dafür gibt es mittlerweile auch spezielle Ausbildungen nach der Lehre. Nur wer die hat, darf auch an die Hoch-Volt Batterien. Weil sich die Ausbildung so stark geändert hat, ist sie für junge Menschen wieder interessanter, sagt Tschabrun.

Weniger Reparaturen – weniger Geld für die Werkstätten

Ein Nachteil für die Autohändler ist, dass E-Autos weniger oft in die Werkstatt müssen. Die Service-Intervalle sind bei Elektro-Autos länger, ein Öl-Wechsel fällt beispielsweise komplett weg, erklärt Lins. Zudem gebe es deutlich weniger Verschleißreparaturen, wie abgenützte Bremsen, dass spüren die Werkstätten deutlich in den Kassen.