Die wichtigste Erkenntnis ist zweifellos, dass sich die theoretischen Berechnungen größtenteils am Modell bestätigt haben. Es hat sich aber auch gezeigt, dass in manchen Bereichen Korrekturen notwendig sind. An den Stellen, wo das Flussbett massiv verbreitert wird, muss dem Rhein gewissermaßen nachgeholfen werden. Und zwar indem seitlich Rinnen in das verbreiterte Flussbett gegraben werden, damit sich das Wasser dann auch tatsächlich über die ganze Fläche ausbreitet.
Brücken müssen neu gesichert werden
Aber nicht nur das Strömungsverhalten, sondern auch die Sicherheit der Brücken über den Rhein wurden untersucht. Neun Brücken befinden sich auf der 26 Kilometer langen Rheinstrecke. Ihre Pfeiler stehen derzeit noch im Trockenen auf dem Rheinvorland. In Zukunft werden sie aber im Wasser sein und da wirken dann ganz andere Kräfte.
Zuerst hat man sich allerlei technische Lösungen überlegt, um die Brückenpfeiler zu schützen. Die Versuche in der Halle haben aber gezeigt, dass es mit ganz normalen Wasserbausteinen auch geht. Sie werden wie ein Teppich rund um die Pfeiler gelegt, das ist nicht nur einfach, sondern auch günstig. Und damit werden nicht nur die Brücken geschont, sondern auch die Steuerkassen in Österreich und der Schweiz.
„Rhesi“ soll mehr Hochwassersicherheit bringen
Die aktuell auf ein 100-jährliches Hochwasserereignis ausgebauten Rheindämme sind wie im Staatsvertrag von 1954 festgelegt auf eine Abflussmenge von 3.100 Kubikmeter pro Sekunde ausgelegt. Im Rahmen von „Rhesi“ („Rhein – Erholung und Sicherheit“) sollen die Dämme von der Ill- bis zur Bodenseemündung auf mindestens 4.300 Kubikmeter pro Sekunde ausgebaut werden, also einem 300-jährlichen Hochwasserereignis standhalten. Ein solches hätte laut Studien ein Schadenpotenzial im Rheintal von rund 8,8 Mrd. Euro.