Magnus Brunner, FH Dornbirn
ORF Vorarlberg
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Politik

Brunner im Austausch mit Studierenden

Der Politik wird oftmals vorgeworfen, sich nicht für die Probleme der Menschen zu interessieren. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) sieht das anders: Der Vorarlberger hat sich am Freitag an der Fachhochschule in Dornbirn den Fragen der Studierenden gestellt. Der Austausch war für beide Seiten ein Gewinn.

„Es war eine sehr intensive Diskussion, aus der ich viel mitgenommen habe“, betont Brunner. Die Studierenden des Studiengangs Internationale Betriebswirtschaft der Fachhochschule Vorarlberg haben die Ausführungen des Finanzministers mit Spannung erwartet.

Brunner wiederum hat sich der anschließenden Diskussion mit Freude gestellt: „Das ist etwas ganz Zentrales, das wir Politiker auch brauchen“, beschreibt er. Durch den unmittelbaren Austausch bekomme man ein besseres Gespür dafür, was die drängenden Probleme seien.

Bargeldloses Österreich im Kampf gegen Schwarzgeld

Die Fragen der Studentinnen und Studenten reichten von Themen wie der Europäischen Union (EU) über die Mietpreis-Bremse bis hin zum Schwarzgeld. Stichwort Geld: Auf die Frage einer Studentin hin argumentierte Brunner, dass er sich ein bargeldloses Österreich nicht vorstellen könne. „Ich glaube, man sollte beides möglich machen. Es sollte das Bargeld erhalten bleiben“, sagt Brunner.

Finanzminister stellt sich FH-Studenten

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) war m Freitag zu Gast in Vorarlberg. An der Fachhoch-Schule hat er sich den Fragen der Studierenden gestellt.

Für die Abschaffung spreche wiederum eine bessere Kontrolle über Schwarzgeld-Flüsse. „Das ist auch wieder eine Abwägung“, meint Brunner. „Natürlich ist Schwarzgeld als Schattenwirtschaft insgesamt eine große Herausforderung“, betont er. Man habe die Kontrollen erhöht, „doch es ist noch viel Geld für das Budget drin“, schmunzelt er.

Vorarlberg kaum von Richtwertmieten betroffen

Hinsichtlich der Mietpreis-Deckelung stellte sich die Frage nach der weiteren Vorgehensweise. „Was jetzt auf Bundesebene diskutiert wird, ist eine Mietpreisbremse auf die Richtwertmieten“, erklärt Brunner. Solche gebe es in Vorarlberg allerdings kaum, sagt er, weshalb Vorarlberg kaum davon betroffen wäre. „Da ist alles am freien Markt“, begründet Brunner. Zwei Drittel aller Wohnungen in Wien seien hingegen schon davon betroffen, beschreibt er.

Magnus Brunner, FH Dornbirn
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Die Studierenden freuten sich über den Austausch mit Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP)

Unabhängigen Behörden fehle der „Hausverstand“

Weiterführend wurde nach Wohnbaukrediten und damit verbunden der Eigenkapitalgrenze gefragt. Brunner betonte, dass man nicht damit aufhören werde, Druck auf die Finanzmarktaufsicht auszuüben. „So gut wir es dürfen, dass sie weitere Schritte macht“, bekräftigt er.

„Ich finde es auch viel zu wenig“, sagt er. „Gerade in Zeiten wie diesen sollte man das unterstützen“, findet er. Ihm fehle dabei ein wenig der „Hausverstand“ bei den unabhängigen Behörden. „Und der Realismus, dass man auf die Lebensrealitäten dann auch wirklich eingeht“, beschreibt Brunner.