Kostenlose Tampons und Binden in den Schulen
IMAGO/Political-Moments
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Politik

Kostenlose Tampons und Binden an Landesschulen

An allen Vorarlberger Landesschulen werden ab dem kommenden Schuljahr kostenlose Menstruationsartikel zur Verfügung stehen. Das ist am Mittwoch im Sozialpolitischen Ausschuss des Landtags einstimmig beschlossen worden.

Im sozialpolitischen Ausschuss des Landtages wurde am Mittwoch einstimmig beschlossen, dass in den Mädchentoiletten aller Vorarlberger Landesschulen, das sind alle Berufsschulen sowie das Schulheim Mäder und das Jupident in Schlins, ab dem kommenden Schuljahr kostenfrei Monatshygieneartikel zur Verfügung gestellt werden.

Für die restlichen Schulen im Land möchte sich die Landesregierung bei den Schulerhaltern dafür einzusetzen, dass auch dort ab dem Schuljahr 2023/24 Menstruationsartikel kostenfrei zur Verfügung stehen bzw. bestehende Projekte von Schülervertretungen und Elternvereinen unterstützt werden.

Kostenlose Hygieneartikel angesichts der Teuerung wichtig

Angesichts der Teuerung ist die kostenlose Ausstattung mit Hygieneartikel wichtig, so Grünen-Gesundheitssprecherin Nadine Kasper. Mädchen und könnten sich nicht aussuchen, ob sie menstruieren oder nicht. Ein Schulbesuch dürfe keinesfalls davon abhängen, ob man Menstruationsartikel zur Verfügung hat oder nicht.

„Gerade bei Mädchen und jungen Frauen, die noch keinen regelmäßigen Zyklus entwickelt haben, kann die Regelblutung oftmals überraschend eintreten. Umso wichtiger ist es, dass sie in diesem Fall dann auch in der Schule auf entsprechende Hygieneartikel zurückgreifen können“, sagt die SPÖ-Landtagsabgeordnete Elke Zimmermann.

Vergleich mit kostenlosem Klopapier

Die Grünen forderten bereits im Dezember, dass es an Schulen gratis Binden und Tampons geben soll. Kasper zieht einen Vergleich mit dem Klopapier. Während dieses an den Schulen gratis ist, sind es Hygieneprodukte für menstruierende Mädchen nicht. Niemand würde auf die Idee kommen, sein eigenes Klopapier mitzubringen und genauso selbstverständlich müsse die Versorgung mit Menstruationsprodukten sein, betont Kasper.

In einem nächsten Schritt soll sich die Landesregierung bei allen Schulerhaltern dafür einsetzen, ebenfalls kostenlos Binden und Tampons zur Verfügung zu stellen.

Akzeptanz im Alltag soll gestärkt werden

Junge Mädchen, die in ihrem Körper noch nicht so selbstsicher seien, würden durch die Sicherstellung eines solchen Angebotes in Schulen profitieren, meint Zimmermann: „Es ist heutzutage leider immer noch so, dass die Regelblutung mit viel Scham verbunden ist. Mit Maßnahmen wie kostenfreien Monatshygieneartikeln in Schultoiletten kann man der Tabuisierung dieses natürlichen Vorgangs entgegenwirken.“ Wenn man für das Thema mehr gesellschaftliche Akzeptanz schaffen will, dann müsse man ihm auch mehr Präsenz im Alltag verleihen, betont Zimmermann.