Das Kraftwerk soll mitten in der Kernzone des Biosphärenparks gebaut werden. Das ist jener Bereich, der am stärksten vor Eingriffen geschützt ist. „Das Projekt ist ein Widerspruch in sich, weil es verboten ist, in der Kernzone ein Kraftwerk zu bauen“, sagt Christoph Aigner von der Initiative Ludesch.
„Man darf intakte Gewässer nicht ruinieren“
Bei der illwerke/vkw-Gruppe bestätigt man die Pläne für das Wasserkraftwerk, es soll erneuerbare Energie für insgesamt 4.600 Haushalte liefern. Der Ausbau erneuerbarer Energie entspreche auch den energiepolitischen Zielen des Landes.
Die Naturschutzorganisationen lassen das nicht gelten. Man dürfe nicht ständig neue Energie ins System pumpen, sagt Franz Ströhle vom Alpenschutzverein, man müsse endlich beginnen, Energie zu sparen. Er befürchtet, dass der Oberlauf der Lutz auf einer Strecke von vier Kilometern zerstört wird. Man dürfe nicht die letzten intakten Gewässer ruinieren, um Energie zu gewinnen.
Ökologische Gutachten wird im März präsentiert
Der Biosphärenpark bzw. die Regio Großes Walsertal machte nach einem anfänglichen Nein zum Kraftwerk einen Rückzieher. Es wird also nicht mehr ausgeschlossen, dass in die Kernzone des Biosphärenparks eingegriffen werden könnte. In einer Sitzung der Regio Großes Walsertal im März wird ein ökologisches Gutachten über mögliche Auswirkungen des Kraftwerkes präsentiert. Die Ergebnisse sollen dann Grundlage für weitere Gespräche und Planungen sein.