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IMAGO/Michael Gstettenbauer
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Lifestyle

Fastentrends – der Umwelt zuliebe

Fasten der Umwelt zuliebe ist ein neuer Trend: Während früher traditionell in der Fastenzeit auf Alkohol, Süßigkeiten oder Zigaretten verzichtet wurde, ist nun Auto-, Plastik- oder Fleischfasten angesagt. Ein weiterer Trend ist das Onlinefasten.

Die moderne Fastenzeit hat einige Facetten dazubekommen – vor allem der Umweltgedanke spielt dabei eine immer größere Rolle. Zusammengefasst könnte man sagen, es geht ums Klimafasten. Ein Beispiel ist das Plastikfasten. Dabei wird beim Einkaufen während der 40 Tage Fastenzeit auf alles verzichtet, was in Plastik eingepackt ist.

Autofasten auf dem Schulweg

Im Trend liegt auch das Autofasten, dazu haben heuer wieder die Umweltbeauftragten der Katholischen und Evangelischen Kirche Österreichs aufgerufen. Es geht dabei darum, in der Fastenzeit umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternativen zum Autofahren auszuprobieren, d.h. gar nicht oder deutlich weniger Auto zu fahren und stattdessen Bahn, Bus, Fahrrad, Füße, Fahrgemeinschaften etc. zu nützen. Speziell der Schulweg soll nicht mit dem Auto zurückgelegt werden.

Im Schnitt legt laut VCÖ ein Auto-Haushalt rund 38 Kilometer pro Tag zurück, das sind in der gesamten Fastenzeit etwa rund 1.520 Kilometer, wofür im Schnitt rund 100 Liter Sprit benötigt werden. Wer durch das Autofasten die Autokilometer um die Hälfte reduziert, spart rund 80 Euro an Spritkosten und vermeidet rund 120 Kilogramm CO2. Auch Fahrgemeinschaften helfen, die Verkehrsbelastung zu reduzieren.

Der Klassiker: Fleischverzicht

Der Klassiker des Verzichts ist das Fleisch. In früheren, magereren Zeiten war Fleisch einfach schwer zu haben, sehr teuer und gewöhnlich den Wohlhabenderen vorbehalten. Auf dieses begehrte Lebensmittel auch dann zu verzichten, wenn man es sich leisten konnte, etwa in den Klöstern, galt als asketische Leistung – und es fällt auch heute noch vielen schwer.

Andererseits sind Vegetarismus und Veganismus derzeit durchaus in Mode – zumindest weniger Fleisch zu essen und dieses „bewusst“ einzukaufen und zu genießen gilt als schick. Es hat sich auch schon herumgesprochen, dass übermäßiger Fleischverzehr nicht nur die Gesundheit gefährdet: Tierische Nahrungsmittel zählen zu den „Klimakillern“.

Onlinefasten

Ein weiterer Trend ist das Onlinefasten: Hier geht es vielen vor allem darum, die Zeit, die sie in Sozialen Netzwerken verbringen, wieder ihren Familien und Freunden zu widmen. Eine noch härtere Challenge ist, gleich ganz auf das Smartphone zu verzichten.

40 Tage Fastenzeit

Mit dem Aschermittwoch beginnt im christlich-abendländischen Kulturkreis die Fastenzeit, die an die 40 Tage erinnert, die Jesus fastend und betend in der Wüste verbrachte. Die Fastenzeit dauert heuer vom 22. Februar bis 8. April 2023. Theologisch gesehen dient das Fasten als Vorbereitung auf Ostern. In allen großen Weltreligionen gibt es Zeiten des Verzichts und der Enthaltsamkeit.

Aschenritual und Benefiz-Suppenessen

Nach coronabedingten Änderungen im vergangenen Jahr findet in Vorarlberg das Aschenritual mit Bischof Benno Elbs heuer wieder auf dem Platz beim Leutbühel statt. Dabei werden die Palmzweige des vergangenen Palmsonntags verbrannt, bevor in der Seekapelle ein Gottesdienst mit Aschenritual gefeiert wird.

Benefiz-Suppenessen im Landhaus

Auch das traditionelle Benefiz-Suppenessen im Landhaus in Bregenz kann heuer – nach „Suppe to go“ im vergangenen Jahr – wieder in gewohnter Weise stattfinden. Das Suppenessen für den guten Zweck findet auf Initiative der Katholischen Frauenbewegung statt. Jedes Jahr steht ein neues Projekt im Zeichen der Frauensolidarität im Mittelpunkt. 2023 ist dabei das Jahr der „Fairen Care-Arbeit“. Die dabei gesammelten Spenden kommen Frauen-Projekten in Asien, Lateinamerika und Afrika zugute.

Termin
Aschenritual am Leutbühel
und Aschenritus in der Seekapelle Bregenz
mit Bischof Benno Elbs
22. Februar 2023
11.00 Uhr

Aschermittwoch in den Pfarren

In vielen Pfarren finden am Aschermittwoch Gottesdienste und Aschenrituale statt. „Asche to go“ gibt es u. a. in Dornbirn (Dornbirn-Schoren, 11.45-12.30 Uhr) und in Bludenz (Altstadt. 10-12 Uhr). Auch das ist eine Möglichkeit, sich mitten im Trubel des Alltags daran zu erinnern, dass da noch Mehr ist und Solidarität in Tagen wie diesen ein unschätzbarer Wert ist.