Das legendäre Bratenstehlen wird auch heuer noch in vielen Gemeinden zelebriert.
„Ore, Ore“, „Hi Ha Ho“, „Schliefar, Schliefar“ – wenn man im ganzen Land nur noch Faschingszurufe hört, dann wissen alle Mäschgerle, das Faschingsfinale steht an.
Traditionell hat es am „gumpigen Donnerstag“ mit dem Bratenstehlen begonnen. Schon im Mittelalter durften die Menschen an diesem Tag die Klosterküchen plündern und sich vor der Fastenzeit noch einmal den Bauch vollschlagen.
Am darauffolgenden Tag, dem Rußigen oder Bromigen Freitag (Brom = Pfannenruß) ging es vor allem in den Schulen rund. Die Schülerinnen und Schüler hatten großen Spaß dabei, sich gegenseitig im Gesicht anzurußen.
Faschingsbälle in Vorarlberg
Am Wochenende wurde im ganzen Land schon ordentlich gefeiert. Im Firmament in Rankweil gab es ein „Über 30-Clubbing“, ein paar Kilometer weiter in Feldkirch den Nofler Dorfball.
Dorfbälle sehr beliebt
Am Wochenende war das Angebot an Bällen und Faschingskränzle groß. Wie zum Beispiel am Samstag im Firmament in Rankweil beim speziellen Faschings-Ü-30-Clubbing oder in Feldkirch beim Nofler Dorfball. 100 Nofler aus 20 Vereinen haben beim Ball auf oder hinter der Bühne mitgearbeitet.
Sendehinweis:
Rosenmontag und Faschingsdienstag jeweils von 18.00 bis 24.00 Uhr für närrische Stimmung bei ORF Radio Vorarlberg.
Höhepunkt vor Aschermittwoch
Der Höhepunkt des Faschings ist dann am Rosenmontag und dem Faschingsdienstag. Wer auf den letzten Drücker noch Lust auf eine Faschingsveranstaltung hat – hier die Faschingsumzüge im Überblick. Wer lieber Zuhause bleibt aber trotzdem den Fasching lustig ausklingen lassen will, der ist bei der ORF Radio Vorarlberg Fasnat-Sause genau richtig. Zwei Abende lang feiert das Moderatorenduo Christian Suter und Dominic Dapré die abgedrehteste Radio-Fasnat-Party, die Vorarlberg je gehört hat.
Bildungsdirektion als Spielverderber
Früher haben die Fasnat-Zünfte am Faschingsdienstag den Schulunterricht beendet. Dadurch hatten die Kinder zumindest am Nachmittag frei und konnten auf einen Faschingsumzug gehen. Das ist jetzt nicht mehr möglich, heißt es bei der Bildungsdirektion. Die Schulen werden noch besucht, es werden Krapfen an die Schülerinnen und Schüler verteilt, das wars dann aber schon, sagt Barbara Lässer, Präsidentin der Vorarlberger Fasnatzünfte. Man wolle die Eltern mit einem schulfreien Nachmittag nicht vor unlösbare Probleme stellen.
Aber nicht nur die Betreuung sei ein Thema, sondern auch die Schulstunden an sich. So könne der Nachmittagsunterricht verlegt und an einem anderen Tag nachgeholt werden, so die Vorgabe der Bildungsdirektion – mehr dazu in: Fasching soll Schule nicht verkürzen.
Fasching beginnt traditionell nach Weihnachten
Der Fasching beginnt traditionell nach Weihnachten (Dreikönig), Faschingsgilden und Narrenzünfte rufen aber schon bei ihren Sitzungen am 11.11. den Fasching aus. Als Fasnat bezeichnet das Wörterbuch der deutschen Volkskunde aber erst die letzte Woche vor dem Aschermittwoch, der die närrische Zeit beendet.