Case Management Pflege
ORF
ORF
Soziales

Case-Management hilft durch Sozial-Dschungel

Seit zehn Jahren versuchen Case-Managerinnen und -Manager Patienten und Angehörige durch den Sozial-Dschungel zu lotsen. In der flächenmäßig größten Case-Management-Region Bludenz sind drei Case-Manager Ansprechpartner für 37.000 Menschen. Sie versuchen, gute und schnelle Lösungen für die Patientinnen und Patienten zu finden.

Beim Case-Management in Bludenz gehen täglich dutzende Anrufe ein. „Unser Aufgabengebiet ist sehr vielseitig. Wir beraten über Hilfsmöglichkeiten im ambulanten, stationären Bereich, geben aber auch Auskunft zur Finanzierung und zu den Fördermöglichkeiten. Wir versuchen einfach ein individuelles Paket für jeden Einzelnen zu schnüren“, erklärt die Case-Managerin im Sozialsprengel Raum Bludenz, Klaudia Pühringer.

So ein individuelles Lösungspaket benötigte auch Franz Lümbacher. Sieben Jahre lang pflegte er seine Frau, bis auch er gesundheitlich angeschlagen war. „Sie hatte zwei Mal einen Oberschenkelhalsbruch und dann war es zuhause einfach nicht mehr möglich. Dann schauten wir uns um eine Zwischenstation um und mein erster Weg war zum SeneCura Sozialzentrum. Dann stellte ich fest, dass es dazu das Case-Management braucht und diesen Weg bin ich dann gegangen“, erklärt Lümbacher.

Case-Manager helfen durch Sozial-Dschungel

Case-Managerinnen und Manager helfen Patienten und Angehörigen durch den Sozial-Dschungel. Im Sozialsprengel Raum Bludenz kümmern sich drei Case-Manager um Stadt- und Landprobleme von 37.000 Menschen.

Case-Management bringt Institutionen zusammen

Die Case-Manager bringen Institutionen und Patienten zusammen. Von MOHI, Hauskrankenpflege, 24-Stunden-Betreuung bis zum Langzeitpflegebett im Sozialzentrum Laurentius Park in Bludenz. Täglich diskutieren Case-Management-Mitarbeiter und Hausleitung über Patienten. „Es braucht Vertrauen, gegenseitiges Verständnis und natürlich auch die Professionalität, das ganze ein stück weit an die Angehörigen zurückzuspielen. Wir müssen auch dort viel Arbeit leisten, damit wir die Angehörigen in ihrer tiefen Not gut begleiten“, sagt Daniel Siegl von der Heimleitung des Sozialzentrums Laurentius-Park in Bludenz.

Pflege daheim wir immer schwieriger zu organisieren

Die Pflege daheim wird immer schwieriger zu organisieren. „Wir merken natürlich, dass unser größter Systempartner, die Angehörigen, wegbrechen. Kinder wohnen immer weiter weg und auch die Berufstätigkeit der Frauen, die natürlich in Bezug auf die Pension sehr wichtig ist“, sagt Klaudia Pühringer.

Auch Hausbesuche gehören zur Arbeit

Ein wichtiger Teil der Arbeit sind Hausbesuche. Immer mehr Menschen leben allein, sind sozial isoliert weil Familienmitglieder und Freunde sterben. „Es ist eine Abwechslung mit den Hausbesuchen. Das finde ich ganz gut, weil man dadurch auch die Umgebung sieht, in der die Menschen wohnen und die Menschen besser kennenlernt“, sagt Case-Manager Dieter Muther.