Illustration zum Thema „Fast Fashion“, Textilindustrie, Umweltproblem (17.5.2022)
HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
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Umwelt

Wo unsere Kleiderspenden wirklich landen

In Vorarlberg werden jede Woche 50 Tonnen, also 50.000 Kilogramm Kleidung gesammelt. Die Sammlung erfolgt über die Caritas Boxen. Doch die Kleider landen nicht alle im Caritas-Second-Hand-Shop. Der größte Teil landet im Ausland, meist in Deutschland, Italien, oft auch in ehemaligen Ostblockländern, aber auch in Afrika.

Die Österreicher kaufen im Schnitt jährlich 19 Kilogramm Gewand, elf Kilogramm davon entsorgen sie pro Jahr. Da kommt die Caritas ins Spiel. Die Caritas Vorarlberg ist Österreichs Vorzeigekleidersammler. Denn österreichweit gibt es nur in Hohenems eine Sortieranlage für Kleiderspenden.

Sendungshinweis: Dok1 „Kleider machen Müll“,
20.15 Uhr, ORF1

Rund zwei Prozent der Kleider landen im Shop

Allerdings landet nur ein kleiner Teil der gesammelten Textilien in Shops. Karoline Mätzler von der Sammel- und Personalvermittlungsstelle erklärt, dass nur rund 1,5 bis zwei Prozent in den Carlashops für die Hilfsprojekte benötigt werden: „In den Geschäften kann zum einen der normale Bürger einkaufen, den brauchen wir auch. Aber zum anderen bieten wir für den, der kostenlos Unterstützung braucht, dort auch Angebote mit Gutscheinsystemen oder ähnlichem.“

Der restliche Teil der Kleidung wird an ein internationales Second-Hand- oder Wiederverwertungs-Handelssystem weiterverkauft, oft in die Nachbarländer. Begehrt ist die Ware besonders auch in Bulgarien oder Ungarn.

Sammelsystem wird durch Einnahmen bezahlt

Das ganze dient nicht zuletzt der Finanzierung des Sammelsystems, erklärt Borna Krempler, Leiter der Caritas-Sachspenden: „Die Containerentleerung, Sortierung etc. der Kleidung kostet uns natürlich auch einiges. Diese Kosten müssen wir wieder hereinspielen, in dem wir eben Kleidung verkaufen.“ Erlöse, die übrigbleiben, werden wieder in Sozialprojekte investiert, zum Teil in Vorarlberg zum Teil in Afrika und Südamerika.