„Ich kenne persönlich zwei Paare, die sich beide 2020 beim Singlegottesdienst kennengelernt haben und noch immer zusammen sind“, zeigt sich Jugendseelsorger Fabian Jochum erfreut. „Ein Paar heiratet sogar bald“, berichtet er. Wie viele Paare sich tatsächlich bei den Blinddates in der Kirche kennengelernt haben, könne man aber nicht genau sagen, bedauert Jochum.
Singlegottesdienst mit bis zu 60 Teilnehmern
Dieses Jahr findet bereits der fünfte Singlegottesdienst statt. Der erste habe noch in kleinem Kreis stattgefunden, die Gruppe der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sei mit den Jahren mit bis zu 60 Singles immer größer geworden. „Es ist schwer abschätzbar, aber in diesem Jahr rechnen wir mit etwa 20 bis 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern“, vermutet Jochum.
Mit dem Angebot richte man sich an Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von circa 16 bis 25 Jahren. In den letzten Jahren sei die Anzahl der weiblichen und männlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei immer recht ausgeglichen gewesen, sagt Jochum.
Ergänzung zu den Angeboten für Paare
Der Singlegottesdienst sei als Ergänzung zu den Angeboten zum Valentinstag zu sehen, die für Paare vorgesehen seien. „Wir haben uns gefragt: Warum gibt es Angebote für Paare, die bereits in einer Beziehung sind?“, berichtet Jochum. Aus dieser Überlegung heraus sei der Gottesdienst mit „Blinddate-Charakter“ entstanden.
„Wir wollen alle ansprechen, die keine Beziehung haben, aber es sich wünschen und vielleicht danach suchen“, sagt Jochum. Es ist dem Jugendseelsorger ein Anliegen, die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in einer Phase zu begleiten, in der man noch keine fixe Bindung habe, sich aber danach sehne.
Digitales Blinddate als Herausforderung
Im Jahr 2021 habe der Singlegottesdienst Online stattgefunden, erzählt Jochum. „Das war eine Herausforderung“, schmunzelt er, doch man habe die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation gut genutzt. „Es gab ein Zoom-Meeting und zuerst verschiedene Inputs in der Gruppe“, erzählt der Jugendseelsorger.
Danach habe man verschiedene „Breakout-Rooms“ – kleinere Online-Meetings, in welche einzelne Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst eintreten können – eingerichtet, damit man sich besser kennenlernen konnte. „Wir haben auch allen, die sich angemeldet haben, im Vorhinein etwas zu Essen und zu Trinken nach Hause geschickt, unter dem Motto ‚Biblerando‘“, scherzt Jochum.
Gottesdienst mit drei Stationen in Feldkirch
Beim Singlegottesdienst handelt es sich nicht um eine Messfeier in der Kirche, sondern um einen Stationengottesdienst. „Wir haben das klassische Format des Gottesdienstes aufgebrochen“, erklärt Jochum. Man habe drei Stationen in der Stadt eingerichtet, an denen gemeinsam gebeten und gesungen wird.
Der gesamte Abend steht dabei unter dem Motto Liebe. Wer am Singlegottesdienst teilnehmen möchte, kann sich um 19.00 Uhr beim ersten Treffpunkt beim Feldkircher Dom einfinden. Nach dem Gottesdienst haben die Singles dann bei Snacks und Getränken die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen.