Die Fassade für Hydro Aluminium in Nenzing
Eva Sutter | Matthias Rhomberg
Eva Sutter | Matthias Rhomberg
Wirtschaft

Mitarbeiter bei Hydro Nenzing vorsorglich in Kurzarbeit

Das Unternehmen Hydro-Nenzing hat für das erste Halbjahr dieses Jahres vorsorglich Kurzarbeit angemeldet. Damit wolle man Arbeitsplätze sichern, denn seit Ende des Jahres sehe man sich mit einer rückläufigen Auftragslage und einer geringeren Produktionsauslastung konfrontiert, berichtet die Wirtschaftspresseagentur.

Nach einer sehr guten Auftragslage bis in das erste Halbjahr 2022 sei das Unternehmen seit mehreren Monaten mit spürbaren Auftragsrückgängen konfrontiert, teilten Geschäftsführer Manfred Rotschne und Finanzleiter Johannes Bischof in einer Stellungnahme mit. Im Laufe des Jahres 2023 rechne man aber wieder mit einer Entspannung der Situation.

Belegschaft im Jänner über Situation informiert

Die Belegschaft wurde angeblich im Jänner dieses Jahres über die aktuell schwierige Situation und deren Auswirkungen informiert. Dabei sei es um die Anmeldung von Kurzarbeit für den Standort Nenzing gegangen. Das bestätigen Rotschne und Bischof: „Hydro Nenzing hat für das erste Halbjahr 2023 vorsorglich Kurzarbeit beim AMS angemeldet, um die Arbeitsplätze zu sichern“.

Urlaubs- und Weiterbildungstage zur Überbrückung

Man habe in den vergangenen Monaten bereits Urlaubstage hergeschenkt und Weiterbildungstage organisiert. Zudem setze man verstärkt auf den Abbau von Alturlaub und Stundenkonten. Damit habe man auftragsschwache Tage überbrückt. Diese Maßnahmen, die man bereits im letzten Jahr gesetzt habe, würden sich auch in das erste Halbjahr 2023 ziehen. „Auch im neuen Jahr starten wir mit einer geringeren Auslastung. Darauf werden die Produktionszeiten wöchentlich neu abgestimmt“, heißt es.

Mit den gesetzten Schritten sei es besser möglich, die Schichten zu planen und Aufträge der Kunden termingerecht auszuliefern. Denn dort, wo nötig, könne man jetzt auch auf die angesprochene Kurzarbeit zurückgreifen.

Volle Lager bei den Kunden

Die aktuelle Situation bei Hydro Nenzing begründen Rotschne und Bischof mit den „sehr erfolgreichen Geschäftsjahren 2020 und 2021 sowie dem ersten Halbjahr 2022“, als man bei den Auftragseingängen Steigerungen von über 200 Prozent verzeichnete. Damals sei das Marktverhalten von den Ängsten rund um die Versorgungssicherheit geprägt gewesen. „Diese extrem hohe Auslastung hat sogar zu Lieferengpässen und langen Lieferzeiten geführt.“ Das Ergebnis seien nun Kunden mit maximal gefüllten Lagerbeständen, so Bischof.

Gleichzeitig dämpfe aber auch die Inflation die Nachfrage. Vor allem im Baugewerbe gebe es nur wenige Neuaufträge und diese könnten aktuell vom bestehenden Lager bedient werden. Darüber hinaus kämpfe man in Österreich im internationalen Wettbewerbsvergleich stark mit den Energiekosten.

Auftragsschwache Zeit gemeinsam überbrücken

Man gehe aber davon aus, dass sich die Situation am Markt im Laufe des Jahres wieder entspannen und die Auftragslage ein solides Niveau erreichen werde. Die auftragsschwächere Zeit wolle man gemeinsam mit der Belegschaft überbrücken, um für die Zeit danach mit den Hydro-Nenzing-Fachkräften gut aufgestellt zu sein. In Nenzing werden rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Hydro Nenzing gehört zur norwegischen Firmengruppe Norsk Hydro ASA.