Vor genau einer Woche tauchte die erste Meldung über den angeblichen Missbrauch eines dreijährigen Urlauberkindes in einem Kinderclub in Lech auf. Täter soll ein junger Betreuer gewesen sein. Seitdem ist der Verein „Bündnis Kinderschutz Österreich“ immer wieder mit neuen Anschuldigungen aufgetreten. Es soll eine Tatzeugin und noch zwei weitere Betroffene geben.
Klar ist bisher nur, dass die Staatsanwaltschaft Feldkirch ein Ermittlungsverfahren einleitete. In der Tourismusgemeinde ist die Stimmung seitdem getrübt. Der Lecher Bürgermeister Gerhard Lucian steht trotzdem weiterhin hinter dem Kinderclub. „Momentan stehe ich hundertprozentig hinter dem Kinderclub, weil es nur ein Verdacht ist. Solange die polizeilichen Ermittlungen nicht abgeschlossen sind, kann man nichts darüber sagen“, so Lucian gegenüber dem ORF Vorarlberg. Die Gemeinde werde alles tun, um die Polizei bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Kinderclub braucht keine pädagogische Leitung
Im neuen Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz fällt eine Gästekinderbetreuung generell unter „Sonstige Einrichtungen“. Das bedeutet, es muss zwar ein Konzept vorgelegt werden, wie die Kinder betreut werden. Aber es ist keine pädagogische Leitung, wie zum Beispiel in einem Kindergarten, notwendig. Die Leiterin des Kinderclubs Lech, Googie Gundolf, sagt, sie habe sich an alle Vorgaben gehalten.
Die Anschuldigungen gehen aber auch an der Australierin nicht spurlos vorbei. „Ich habe nicht geschlafen und nichts gegessen, aber ich gebe mein Bestes. Wir hatten immer ein Konzept. Wir haben jeden Tag eine Sitzung, bevor wir anfangen“, sagt Gundolf.
Kinderclub derzeit in Containern untergebracht
Der Kinderclub Lech ist derzeit provisorisch in Containern untergebracht, die im November des vergangenen Jahres aufgestellt wurden. Laut Bürgermeister Lucian wird derzeit an einer fixen Lösung für die Zukunft des Kinderclubs gearbeitet.