Neben der Familie haben auch zahlreiche Politikerinnen und Politiker aus dem In- und Ausland daran teilgenommen, auch Vertreter der Wirtschaft haben von dem ÖVP-Politiker Abschied genommen. In seiner Gedenkrede unterstrich Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) Martin Purtschers Einsatz für den EU-Beitritt Österreichs. „Martin Purtscher war ein überzeugter Europäer. Sein Sinn für Europa war ansteckend. Er hat sich jahrelang für den Beitritt zur Europäischen Union eingesetzt. Als sehr unternehmerisch denkender Mensch sah er natürlich den großen, den vielfältigen wirtschaftlichen Nutzen für unser Land. Aber wichtiger noch: Als jemand, der Kriegszeiten erlebt hat und 1944 auch selbst zum Wehrdienst eingezogen wurde, sah er ein gemeinsames Europa immer als Friedensprojekt“, sagte Wallner.
Zehn Jahre Landeshauptmann
Purtscher starb vor knapp zwei Wochen im Alter von 94 Jahren. Als Regierungschef lenkte er die Geschicke des Landes zwischen 1987 und 1997. Der Bauernsohn Purtscher begann seine politische Laufbahn als Gemeindevertreter in Thüringen. 1964 errang Purtscher einen Sitz im Landtag und wurde 1974 Landtagspräsident. 1987 löste er schließlich Herbert Keßler als Landeshauptmann ab.
Abschied von Alt-Landeshauptmann Purtscher
Der verstorbene Alt-Landeshauptmann Martin Purtscher wird am Freitag im Feldkircher Dom aufgebahrt. Seit 10 Uhr haben alle Vorarlberger die Möglichkeit, sich dort ins Kondolenzbuch einzutragen. Am frühen Nachmittag findet im Dom auch das Requiem für den verstorbenen ÖVP-Politiker statt.
In seine zehnjährige Amtszeit fiel unter anderem der Rückkauf der Illwerke-Aktien, die Bildung des Verkehrsverbundes und der Aufbau der Fachhochschule. In Erinnerung bleibt er aber vor allem als unermüdlicher Verfechter des EU-Beitritts, den er selbst als sein größtes politisches Ziel bezeichnete – mehr dazu in: Altlandeshauptmann Martin Purtscher verstorben.