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Soziales

Familienverband: Druck auf Familien zu hoch

Die Explosion der Preise stellt viele Menschen vor große Herausforderungen. Immer mehr Familien stoßen an ihre finanziellen Grenzen. Das spürt auch der Vorarlberger Familienverband. Er betreut immer mehr Betroffene.

Mit 6.000 Mitgliedsfamilien ist der Familienverband die größte Interessensvertretung von Familien in Vorarlberg. Da ist derzeit die Teuerung die größte Belastung. „Wer am Schluss eigentlich die gesamte Teuerung abbekommt und sie auch nicht mehr weitergeben kann sind die Familien und das ist eine riesige Herausforderung. Sie haben einfach einen sehr hohen Druck. Die Familiensysteme kommen an grenzen, dass sie die Belastung kaum mehr ertragen können“, sagt der Obmann des Familienverbandes, Guntram Bechtold.

Familienverband: Unterstützung gegen Teuerungen

Aufgrund der aktuellen Teuerungen stoßen immer mehr Familien an ihre finanziellen Grenzen. Viele Betroffene wenden sich an den Vorarlberger Familienverband für Unterstützung.

Gewalt nimmt zu

Gerade in der Familienhilfe werden die Auswirkungen der Krisen hautnah miterlebt. „Wir merken, dass Gewalt vermehrt auftritt. Wir merken es daran, dass Situationen wirklich eskalieren. Wir hatten im vergangenen Jahr auch Gewaltangriffe auf die Mitarbeiter, das hat es davor nicht gegeben“, beschreibt Andrea Kramer, die Geschäftsführerin des Familienverbandes die angespannte Situation. Helfen könne man, indem man den Druck auf die Familien verringert.

„Es braucht eine Anlaufstelle für alle Unterstützungen“

Im Fokus der Hilfsangebote stehen auch die Alleinerziehenden, denn neben dem finanziellen zählt auch der soziale Aspekt. „Wenn man sich alleine fühlt, verkriecht man sich eher und behält die negative Einstellung. Da kann ich nur raten, dass man sich Hilfe holt und in den Austausch geht“, sagt Sandra Hermes, die Koordinatorin der Plattform für Alleinerziehende.

Ein großes Anliegen des Familienverbandes ist es, den Zugang zu Unterstützungsleistungen zu vereinfachen. „Hier ist es ganz wichtig, dass wir die Familien verstärkt unterstützen, weil es unglaublich schwierig ist zu erkennen und zu wissen, wo man was bekommt und welche Voraussetzungen man für welche Unterstützung braucht. Hier braucht es eine Anlaufstelle die es leicht macht“, fordert Katharina Fuchs, die Obmann-Stellvertreterin des Familienverbandes. Dieser Forderung haben bereits alle Parteien im Landtag zugestimmt, es fehlt nur noch die Umsetzung.

Familienverband ruft Café für Alleinerziehende ins Leben

Der Vorarlberger Familienverband hat im Jänner das „ALZ-Café“ ins Leben gerufen. Ein Café für alleinerziehende Elternteile, das jeden ersten Sonntag im Monat von 9.00 bis 11.00 Uhr öffnet. Anmeldung ist keine notwendig. „In diesem Jahr konnten bereits zwei ALZ-Cafés stattfinden. Es waren jeweils rund zehn Mütter mitsamt ihren Kindern mit dabei. Wir freuen uns sehr, dass die Zielgruppe das Angebot in Anspruch nimmt“, berichtet Sandra Hermes, Projektkoordinatorin der Alleinerziehenden-Plattform.