Ob tiefgefrorene Heuschrecken, geröstete Mehlwürmer oder frittierte Skorpione, Insekten finden immer häufiger den Weg auf die Teller. Anja Sieghartsleitner hat sich in ihrem Kochstudio in Sulz auf das Kochen mit Insekten spezialisiert. Für sie sind die Insekten eine optimale Ergänzung in der Ernährung. „Insekten enthalten sehr hochwertige Proteine, sie haben viele essentielle Aminosäuren in ihrem Proteinkomplex. Das bedeutet, dass der Körper die Proteine besser aufnehmen kann als zum Beispiel pflanzliche Proteine“, erklärt Sieghartleitner.
Insekten als fixer Nahrungsbestandteil
Die EU hat Insekten offiziell als Lebensmittel zugelassen. Zuletzt etwa Hausgrillen und Getreideschimmelkäfer. Laut Ernährungsexpertinnen und Experten ist das sogar ein gar nicht so verkehrter Fortschritt.
Insekten als Lebensmittel hätten auch einige Vorteile gegenüber den herkömmlichen Fleischwaren. „Insekten brauchen in der Produktion viel weniger Ressourcen auf, wie zum Beispiel Futtermittel oder Wasser. Bei der Zucht von Insekten ist es auch nicht notwendig, Antibiotika einzusetzen, was in der Fleischproduktion oft ein großes Problem ist“, sagt Sieghartsleitner.
Insekten deutlich teurer als Fleisch
In Dornbirn werden Insekten gezüchtet, derzeit aber in erster Linie als Tierfutter, weil der Preis für Heuschrecken weit über dem von Fleisch liegt. „Wir kommen gleich einmal auf 200 bis 300 Euro pro Kilo. Da braucht es jetzt noch Forschungsarbeit, dass der Preis billiger wird“, sagt Heuschreckenzüchter Andreas Pollner.
Heuschrecken beliebter als Mehlwürmer
Bei einer Verkostung in einem Einkaufszentrum in Feldkirch fielen die Reaktionen unterschiedlich aus. Interessanterweise wurden Heuschrecken eher gegessen als Mehlwürmer. „Mit den Heuschrecken oder Grillen assoziieren viele Leute eine Sommerwiese oder einen romantischen Sonnenuntergang. Bei den Würmern ist das nicht der Fall“, erklärt sich Sieghartleitner die größere Bereitschaft in der Gesellschaft Heuschrecken zu essen.