Kinder mit Ski
Getty Images/Image Source/Adie Bush
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Chronik

Missbrauchsvorwürfe in Lech

Ein dreijähriger Bub soll in einer privaten Kinderbetreungseinrichtung für Urlauber in Lech missbraucht worden sein. Der Fall wurde Anfang der Woche bei der Polizei in Wien angezeigt. Der Vorfall soll sich bereits in der zweiten Jänner-Woche zugetragen haben. Die Vorarlberger Polizei führte in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Wien erste Vernehmungen durch.

Der Vater des Dreijährigen und der Anwalt der Familie gaben an, dass der Bub in der zweiten Jänner-Woche während eines Skiurlaubs von einem Mitarbeiter einer privaten Kinderbetreuungseinrichtung sexuell missbraucht worden sei. Dem Buben soll es nach der Rückkehr nach Wien körperlich zunehmend schlechter gegangen sein, berichtete die APA. Der Dreijährige soll seinen Eltern schließlich am 16. Jänner vom Vorfall erzählt haben.

Bub bezeichnete Täter als „bösen Mann“

Der Vater des Buben erstattete in Wien Anzeige, nachdem sein Sohn den Tatverdächtigen auf einem Foto identifiziert und als „bösen Mann“ bezeichnet hatte. Der Dreijährige habe erzählt, dass der Mann ihm den Mund zugehalten, ihn gewürgt und geschlagen habe.

Betreuungseinrichtung weist Vorwürfe zurück

Die Betreuungseinrichtung wies die Missbrauchsvorwürfe dezidiert zurück. „Das stimmt nicht, das kann nicht sein“, hieß es am Freitag. Die Betreuung der Kinder erfolge in einem Raum, die Kinder würden nie mit nur einer Person allein gelassen. Gegenüber der APA hieß es, dass man in der Regel zu fünft sei. Man könne sich die Vorwürfe gegen den Skilehrer nicht erklären.

Auf der Homepage der Einrichtung wird darauf verwiesen, dass es sich bei den mehrsprachigen Betreuerinnen und Betreuern um „ausgebildete und erfahrene KindergärtnerInnen, KinderskilehrerInnen und geschulte AnimateurInnen“ handle.

Vater bezichtigt Skischule, Vorfall zu vertuschen

Der Vater des Dreijährigen wirft vor, den Vorfall „vertuschen“ zu wollen, wie es in einer Zeugeneinvernahme gegenüber der Wiener Polizei heißt. Der Tatverdächtige und eine weitere Mitarbeiterin, die den Missbrauch möglicherweise bemerkt haben könnte, würden mittlerweile nicht mehr für die Einrichtung arbeiten.

„Ich habe den Verdacht, dass die Verantwortlichen darüber in Kenntnis sind, dass Kinder missbraucht worden sind, und dass die beiden Verdächtigen aus diesem Grund nicht mehr dort anwesend sind“, soll der Vater des Dreijährigen zu Protokoll gegeben haben. Er habe die Kleidung, die der Bub am Tag des vermuteten Angriffs getragen habe, für eine DNA-Analyse der Polizei übergeben.

Missbrauchsvorwürfe gegen Lecher Skischule

Ein dreijähriger Bub soll in einer Skischule in Lech missbraucht worden sein. Der Fall wurde Anfang der Woche bei der Polizei in Wien angezeigt. Der Vorfall soll sich bereits in der zweiten Jänner-Woche zugetragen haben. Die Vorarlberger Polizei führte in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt Wien erste Vernehmungen durch.

Anwalt kritisiert Ermittlungen als „lasch“

Laut Vorarlberger Polizei wurde das Ermittlungsverfahren bereits eröffnet und liegt bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch. Der Anwalt der Familie kritisierte die Ermittlungen als „lasch“. Die Vorarlberger Polizei sei zunächst an eine Mitarbeiterin der Skischule herangetreten, ohne den Verdächtigen, der vorerst nicht vernommen wurde, mit der Anzeige zu konfrontieren. „Für mich ist nicht nachvollziehbar, dass damit eine Mitarbeiterin Gelegenheit bekommt, den mutmaßlichen Täter zu warnen“, sagte der Anwalt.

Die Vorarlberger Polizei wies die Vorwürfe in Richtung einer verzögerten Aufnahme der Erhebungen zurück. Die Anzeige sei in Wien erst am 25. Jänner eingegangen, die Ersterhebungen hätten dort stattgefunden. Der Akt sei erst am 1. Februar in Feldkirch eingetroffen. Das Landeskriminalamt ermittle mit Hochdruck in enger Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Feldkirch, sagte Karin Dragosits gegenüber dem ORF Vorarlberg. Es liege ein Anfangsverdacht vor. Dragosits bestätigte, dass es bisher keine Verhaftungen gegeben hat.