Skifahren ohne Touristen
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Immer weniger Skiwochen an den Schulen

Das Interesse sinkt, während die Kosten steigen: An den Vorarlberger Schulen finden immer weniger Skiwochen und Skitage statt. Eine Umfrage des ORF Vorarlberg unter 30 Schulen im Land zeigt, dass es rund ein Fünftel nicht mehr schafft, die Kinder und Jugendlichen auf die Pisten zu bringen.

In der Schule am See in Hard wurde beispielsweise lange debattiert, ob ein Skitag stattfinden kann. Das Ergebnis: 30 von 100 Kindern können für zwei Tage auf die Piste geschickt werden, sagt Mittelschulleiter Christian Grabher. Die Liftpässe und die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sind zwar kostenlos, doch davon könne man nicht wirklich profitieren.

Von Hard aus müssten die Schülerinnen und Schüler dreimal umsteigen, bis sie in Damüls ankommen, beschreibt Grabher. Die Fahrt dauere so rund zweieinhalb Stunden. „Deshalb brauchen wir private Busse und die Kosten sind einfach zu hoch“, bedauert er.

Schule kann Kinder nicht zum Skifahren zwingen

Man versuche zwar, die Schülerinnen und Schüler für das Skifahren zu begeistern, doch man könne die Eltern nicht dazu zwingen, sagt Grabher. „Die Kosten sind insgesamt zu hoch. Es ist ja nicht nur das Skifahren, der einzelne Skitag, es sind dazwischen wieder Exkursionen und tägliche Kosten, die sonst da sind“, argumentiert er. Für den Großteil der Eltern sei das zu teuer geworden.

Immer weniger Skiwochen an den Schulen

Das Interesse sinkt, während die Kosten steigen: An den Vorarlberger Schulen finden immer weniger Skiwochen und Skitage statt. Eine Umfrage des ORF Vorarlberg unter 30 Schulen im Land zeigt, dass es rund ein Fünftel nicht mehr schafft, die Kinder und Jugendlichen auf die Pisten zu bringen.

Skiwochen werden nicht bei Bildungsdirektion gemeldet

Die Vorarlberger Bildungsdirektion hat keine genaue Kenntnis darüber, wie viele Schulen noch Skiwochen oder Skitage durchführen. Zahlen zu erheben sei für das Bildungsministerium zu aufwändig. Hinzu kommt, dass Schulen seit sechs Jahren nicht mehr verpflichtet sind, Skiwochen oder Skitage bei der Bildungsdirektion zu melden.

Konrad Berchtold, Schulsport-Inspektor, ist dennoch im Austausch mit vielen Schulen. Er beschreibt, dass die Kosten überall Thema sind: „Die letzten Jahre haben immer mehr Probleme gemacht“. Jene Schulen, die noch Skiwochen und Skitage organisieren, seien aber sehr engagiert und würden versuchen, diese Wochen und Tage hochzuhalten, sagt Berchtold.

Land hat Kosten für Reisebus einmalig übernommen

Im Jahr 2019 hat das Land Vorarlberg einmalig die Kosten für einen privaten Reisebus übernommen, der für Skitage verwendet wurden. Dann kam allerdings die CoV-Pandemie dazwischen. Seither gibt es diese Förderung in Höhe von 80.000 Euro nicht mehr.

„Das wird an den Schulen stark empfunden, als ob man plötzlich eine Dienstleistung wegnimmt, die es immer schon gegeben hat“, beschreibt Berchtold. Dennoch müsse man ehrlich sein: „Diese Leistung hat es nur einmal gegeben“, stellt er klar. Die Bildungsdirektion habe seither vergeblich versucht, eine neue Förderung zu bekommen.