Landtag Protestaktion gegen Abtreibung
ORF/Giesinger
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Gesundheit

Emotionale Debatte um Abtreibungspraxis

Vorarlberg bekommt beim Landeskrankenhaus in Bregenz eine neue Abtreibungspraxis. Das sorgt für viele Emotionen. Eine Gruppe von Abtreibungsgegnerinnen störte die Landtagssitzung, indem sie Plakate in die Höhe hielt. Alle Landtagsabgeordneten, Ärztinnen und Ärzte sowie Anrainerinnen und Anrainer der neuen Praxis erhielten zudem Post von Schwangerschaftsabbruchsgegnern.

Einen Plastikembryo fanden Landtagsabgeordnete, Ärztinnen und Ärzte sowie Anrainerinnen und Anrainer der neuen Praxis in ihrer Post. Für viele Politikerinnen und Politiker ein absolutes No-Go.

Bösch-Vetter: Übergriffiges Verhalten

Christine Bösch-Vetter von den Grünen empfindet eine solche Zusendung ohne Kenntnis einer Person oder Situation als höchst übergriffig. Sie selbst habe genau im Februar vor 13 Jahren ein Kind verloren: „Beim Ultraschall war plötzlich kein Herzton mehr da. Der Fötus ist damals nicht von selbst abgegangen, eine OP war notwendig, und der Schmerz, den ich damals empfunden habe und der offenbar heute noch da ist, der wäre keinen Millimeter kleiner geworden, wenn im Gegenzug dazu eine Frau auf ihr Selbstbestimmungsrecht verzichten hätte müssen.“

Eva Hammerer kritisierte die Zusendungen ebenfalls stark, auch sie hatte vor gut 20 Jahren Probleme in der Schwangerschaft. Beim Kind seien Verdickungen festgestellt worden, und es kam die Frage auf, ob eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht wird – allerdings mit der Gefahr, dem Kind zu schaden. Die zugesendete Puppe hätte genau dieselbe Größe gehabt.

Mehrere Politikerinnen und Politiker taten ihrem Unmut über die Post also kund und ließen bei der Landtagssitzung den Gegnerinnen und Gegnern ausrichten, dass sie sich dadurch nicht unter Druck setzen lassen würden.