Im ersten Bauabschnitt wird der seit Jahren leerstehende Osttrakt umgebaut. „Im Sinne der Schöpfung wollen wir das Gute pflegen und instand setzen sowie historisch bedeutende Räumlichkeiten erhalten", erklärt Abt Vinzenz Wohlwend. Das Kloster soll aber nicht nur erhalten werden, sondern sich öffnen: "Wir werden es für Interessierte, Gläubige, Suchende und Mönche revitalisieren und neu beleben. Es wird noch mehr zum spirituellen lebendigen Ankerpunkt, für jede und jeden, der die Nähe zu Gott sucht – sei es im Gebet, in der Erholung oder im Ankommen als Gast.“
Die ältesten Teile des Klosters sind rund 900 Jahre alt, zeigen Geschichte und sind Kulturgut. Daher spiele ein verantwortungsvoller und achtsamer Umgang damit bei dieser zukunftsträchtigen und notwendigen Restaurierung eine essentielle Rolle, sagt Wohlwend: "Aus diesem Grund ist die relativ lange Bauzeit mit fünf Jahren bemessen.“
Auf Spenden angewiesen
Kosten wird das aus heutiger Sicht zwischen 30 und 35 Millionen Euro, erklärt Klosterverwalter Michael Gmeinder: „Die Klostersanierung finanziert sich durch Eigenmittel, durch Fördergelder des Landes Vorarlberg und des Denkmalschutzes sowie durch Drittfinanzierung und Spendengelder. Gelder aus den Kirchenbeiträgen erhalten wir nicht."
Als Territorialabtei sei man nämlich direkt dem Vatikan unterstellt und nicht der Diözese, die an dieser Sanierung nicht beteiligt ist, führt Gmeinder weiter aus:" Eine Sanierung, wie wir sie planen, ist deshalb ohne Unterstützung von Spenden nicht möglich.“ Wer sich an der Renovierung des Klosters beteiligen möchte, könne gerne Kontakt mit dem Kloster aufnehmen, sagt Gmeinder: "Wir sind für jeden Beitrag und jede Spende sehr dankbar.“
Sanierungbereiche: Osttrakt, Abteikirche, Ostflügel, Südflügel
Architekturbüro: EKG Baukultur Ziviltechniker
Generalunternehmen:
i+R Schertler Gruppe
Außerdem: zahlreiche regionale Handwerksbetriebe und die Klostertischlerei
Bauzeit: bis Frühjahr 2027
Pflegestation im Osttrakt
Wer dieser Tage am See spazieren geht, dem sticht der eingerüstete Osttrakt des Klosters ins Auge. Der seit Jahren leerstehende Bau ist einsturzgefährdet. Er wird im Kern komplett erneuert und als Pflegestation für Zisterzienser revitalisiert. Dazu wird das Erdgeschoss nordseitig zum Bodensee hin geöffnet.
Der Zugang zum direkt anliegenden Kapitelsaal, dem Versammlungs- und Gebetsraum der Mönche, wird barrierefrei und ermöglicht pflegebedürftigen Brüdern ein Mitleben in der Gemeinschaft. Ein neues Chorgestühl sowie eine neue Beleuchtung machen den Kapitelsaal für die Mönche auch zum Wintergebetsraum. Im ersten Stock entstehen Pflegezimmer, im zweiten Stock schlichte Zimmer für Mönche. Auch das Dach wird erneuert.
Sanierung von Kloster Mehrerau
1097 wurde das Kloster Mehrerau erbaut, Teile davon sind über 900 Jahre alt, jetzt wird saniert. In mehreren Bauabschnitten werden die Klosterkirche, der Ostflügel, der Kapitelsaal, die Arbeitsräume des Abtes sowie die Mönchszellen erneuert.
Restaurierung der Abteikirche
Im nächsten Bauabschnitt wird die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau die altehrwürdige Abteikirche renovieren bzw. deren Infrastruktur erneuern. Die in die Jahre gekommene Akustikanlage wird ausgetauscht, die Lichttechnik und Beheizung modernisiert. Außerdem wird das Chorgestühl rollstuhlgerecht gestaltet.
Offen für Gäste und Seminare
Das Kloster soll künftig noch mehr Gäste unterbringen können, erläutert Abt Vinzenz: „Deshalb werden neue Gästezimmer im Ostflügel, dem Verbindungstrakt, entstehen und die bestehenden modernisiert.“ So bieten 16 Gästezimmer Unterkunft für Einzelpersonen oder Gruppen im Rahmen von Seminaren oder Tagungen. "Auch unsere Küche ist in die Jahre gekommen. Und weil uns nicht nur das spirituelle Wohl unserer Gäste am Herzen liegt, sondern auch das leibliche, erhält unsere Klosterküche ebenfalls eine Modernisierung.“