Präsentation Bregenz Mitte
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Politik

Unterflur-Stadtstraße möglich, aber teuer

Für Streit in der Bregenzer Stadtpolitik sorgt seit Tagen eine von Land und Stadt beauftragte Machbarkeitsstudie zum künftigen Verlauf der Stadtstraße über oder unter der Erde. Zuletzt hatte Bürgermeister Ritsch eine Stadtvertretungssitzung abgesagt, weil dieses noch nicht vorliege. Jetzt wurde diese Studie aber den „VN“ zugespielt.

Eines zeigt die Machbarkeitsstudie ganz klar: Die Chancen auf Umsetzung sind für die oberirdische Variante mit Abstand am größten. Bei Machbarkeit, Herstellungskosten, Genehmigungsrisiko und Leistungsfähigkeit schneidet sie wesentlich besser ab als die drei Tunnellösungen.

Studie über Tunnel in Bregenz

Eine neue Studie zeigt auf. dass es kaum Chancen für die neue Tunnelvariante in Bregenz geben wird. In den letzten Tagen ist über die Stadtstraße unter der Erde oft diskutiert worden.

Das Land müsste finanzieren

Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) beschreibt die Auswirkungen auf die Pläne für „Bregenz Mitte“ gegenüber dem ORF Vorarlberg so: „Durch die oberirdische Verlegung der Landesstraße parallel zur Bahn können wir relativ zeitnah mit dem Bau eines neuen Bahnhofs beginnen und dann in der Folge auch irgendwann die Straße unterflur legen, wenn man das dann möchte. Es ist eine Landesstraße, das heißt, das Land muss natürlich das auch finanzieren. Die Stadt wird das sicher nicht finanzieren können.“

Unterflur-Bahntrasse für Ritsch nicht vom Tisch

Die Tunnelvarianten zwischen Generali-Kreuzung und HTL haben in der Studie zu wenig Zuspruch erhalten. Für Ritsch ist eine der Tunnellösungen aber damit noch nicht vom Tisch: „Nein, im Gegenteil. Viel wichtiger ist natürlich die Bahn-Unterflur-Trasse. Für die kämpfen wir ganz massiv, weil die Bahntrasse die eigentliche Barriere zum See ist. Und wenn die Bahntrasse unterflur gelegt wird – und das wünschen sich ja mittlerweile alle Bürgermeister und sehr viele Bürgerinnen und Bürger – dann ist es in der Folge auch möglich, die Straße unter Flur zu legen, weil sie eben bahnparallel ist. Also wir geben uns nichts auf – und das ist das Gute an dem Projekt.“

Ritsch zieht Vergleich zur Feldkircher Tunnelspinne

Dass eine unterirdische Lösung wesentlich teurer und schwieriger wäre, sei von Anfang an klar gewesen, sagt Ritsch: „Wir wissen ja: Die Tunnelspinne in Feldkirch kostet ja bis zu 300 Millionen Euro. Es hat nur immer geheißen, das geht nicht in Bregenz. Und mit der Studie wissen wir jetzt: Es geht.“ Sein Vorgänger habe im Wahlkampf immer behauptet, dass eine solche Lösung unmöglich sei, sagt Ritsch: „Es geht. Es ist untersucht. Wir kennen die Kosten. Es kostet ungefähr die Hälfte von der Tunnelspinne in Feldkirch. Aber es ist natürlich ein massiver Betrag und das muss man gut überlegen, ob man das jetzt investiert. Und das Land muss da auch eine Entscheidung treffen.“

Ob die Stadtstraße unter die Erde kommt oder nicht, wird also eine Kostenfrage sein. Und da gibt es deutliche Unterschiede: 173 Millionen Euro würde die längste Tunnellösung kosten, 27 Millionen die oberirdische Verlegung.