In Vorarlberg müssen sich die Schulen beziehungsweise die Schülerinnen selbst um Periodenhygieneartikel wie Tampons und Binden kümmern, sagt Lisa Sturn von der ifs-Schulsozialarbeit. Ein einheitliches Projekt gebe es nicht, aber Sturn könne sich so etwas für die Zukunft gut vorstellen. Bisher gibt es an den Schulen allenfalls Einzellösungen.
Schülervertretung organisiert eigene Lösung
Im Gymnasium in Bludenz beispielsweise kümmert sich die Schülervertretung darum, damit Mädchen ein Nachfragen bei Freundinnen oder der Schulärztin erspart bleibt. „Nicht alle Mädchen haben die Produkte immer dabei“, erklärt Projektleiterin Lina Mathis.
„Wenn es passiert, dass sie es dringend brauchen, dann haben wir es in der Schule zur Verfügung. Dafür sind alle sehr dankbar“, berichtet Mathis. Alle zwei Wochen füllt sie die Artikel in drei WCs nach, in denen sich die Schülerinnen die Binden, Slipeinlagen und Tampons einfach mitnehmen können. Finanziert wird das vom Elternverein. Auch die Hersteller schicken kostenlose Testpakete zu.
Die Caritas Schulsozialarbeit Steiermark stellt seit Jahresbeginn in 66 Schulen gratis Hygieneartikel bereit. In Vorarlberg gibt es bislang keine landesweit einheitliche Lösung.
Nachfragen mit Scham verbunden
Im Bundesgymnasium Dornbirn gab es diese Lösung auch, aber es kam zu Problemen damit, dass die Boxen auch immer gefüllt waren, heißt es bei der Bildungsdirektion. An vielen Schulen gibt es Tampons auch im Lehrerzimmer oder bei der Schulärztin. Die Mädchen können die Artikel also nicht einfach mitnehmen, sondern müssen immer nachfragen. Und das sei oft mit einem Schamgefühl verbunden, so Mathis.