Symbolbild: Ein Mann und ein Kind rodeln
APA/BARBARA GINDL
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Lifestyle

Rodeln: Kinder sollten unbedingt hinten sitzen

Das Rodeln hat in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erlebt, nicht zuletzt, weil das Skifahren immer teurer wird. Damit man auf dem Rodel aber auch sicher unterwegs ist, sollte man richtig gekleidet sein und einen Helm tragen, rät die Initiative „Sicheres Vorarlberg“. Kinder sollten beim gemeinsamen Rodeln hinten sitzen.

Rodeln macht Spaß, bietet Bewegung in der Natur, man ist an der frischen Luft und braucht keine teure Ausrüstung. Deshalb wurde das Rodeln in den vergangenen Jahren immer beliebter. Für einen ungetrübten Rodelspaß sollte man jedoch einige Sicherheitsmaßnahmen beachten. Dazu gehört, sein Können und Risiko richtig einzuschätzen. Wer nicht geübt ist, sollte das bereits bei der Wahl der Rodelstrecke beachten.

Wichtiger Bestandteil eines sicheren Rodelns ist auch die Kleidung. Feste Schuhe mit einer guten Sohle sind wichtig zum Bremsen. Skibekleidung, Helm und Handschuhe sorgen für zusätzliche Sicherheit.

Rücksicht nehmen ist oberstes Gebot

Damit das Rodeln auch wirklich zum Erlebnis wird, sollten ein paar grundlegende Dinge beachtet werden:

  • Nimm Rücksicht auf Andere
  • Verwende gute Ausrüstung
  • Fahre angepasst und halte Abstand
  • Steig am Rand der Strecke auf und ab
  • Halte die Rodelbahn frei
  • Rodle nicht unter Einfluss von Alkohol oder Drogen
  • Leiste im Notfall Erste Hilfe
  • Beachte Sperren und (Warn-) Hinweise
  • Rodle nicht auf Skipisten
  • Fahre nicht mit dem Kopf voran
  • Lass Kinder nicht alleine auf abschüssigen Hügeln rodeln
  • Schau dir die Auslaufsituation an

Rodel-Crashtest: Helm und Sitzposition entscheidend

Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) hat gemeinsam mit der Technischen Universität Graz in einem computersimulierten Crashtest Rodelunfälle untersucht. Für die Studie wurden anhand von Berechnungen und Computersimulationen mit virtuellen Menschmodellen untersucht, welche Maßnahmen das Verletzungsrisiko beim Rodeln verringern können. „Die Ergebnisse unserer Crash-Simulation sind alarmierend. Denn die Sicherheit eines einfachen Rodelausflugs ist trügerisch, spätestens dann, wenn man ohne Helm auf ein annähernd starres Hindernis wie einen Baum trifft“, so KFV-Sprecherin Johanna Trauner-Karner.

Bei Kindern, die ohne Helm rodeln, besteht bereits ab ca. 10 km/h ein erhebliches Risiko für schwere Kopfverletzungen. Ab einer Geschwindigkeit von ca. 20km/h steigt zu den Kopfverletzungen zudem das Risiko für Rippen- und Oberschenkelfrakturen.

Für Kinder ist der sicherste Platz beim Rodeln hinter dem Erwachsenen. Der Erwachsene bremst dabei den Aufprall.
KFV, TU Graz
Sitzt das Kind vorne am Schlitten, besteht neben dem Kopfverletzungsrisiko auch ein erhebliches Risiko für Verletzungen des Brustkorbs bzw. der Oberschenkel des Kindes. Sitzt das Kind hingegen hinten, hat es mit dem Rücken der erwachsenen Person mehr oder weniger einen zusätzlichen Aufprallschutz für den Kopf, zumal der Rücken naturgemäß weicher ist als ein Baum oder eine Liftsäule.

Kinder sollten unbedingt hinter den Erwachsenen

Einfluss auf den Verletzungsgrad bei Kindern hat außerdem deren Sitzposition, wenn sie gemeinsam mit Erwachsenen rodeln. Sitzt das Kind vorne am Schlitten, besteht neben dem Kopfverletzungsrisiko auch ein erhebliches Risiko für Verletzungen des Brustkorbs bzw. der Oberschenkel des Kindes.

In allen Simulationsszenarien sei das Kind durch den dahinter sitzenden Erwachsenen förmlich in den Baum „gedrückt“ worden. Während für den Kopf schon allein der Anprall am Baum kritisch sei, seien Brustkorb und Oberschenkel durch das Gewicht der erwachsenen Person und durch die Interaktion mit dem Schlitten so einer extremen zusätzlichen Belastung ausgesetzt. Das Kind werde zwischen Baum und Erwachsenen eingeklemmt, so die Forscher.

Sitzt das Kind hingegen hinten, hat es mit dem Rücken der erwachsenen Person mehr oder weniger einen zusätzlichen Aufprallschutz für den Kopf, zumal der Rücken naturgemäß weicher ist als ein Baum oder eine Liftsäule.