Skigebiete ohne Schnee
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Chronik

Schneemangel führt zu schweren Skiunfällen

In vielen Skigebieten gibt es derzeit weiße Pistenbänder und daneben grüne Wiesen. Auch wenn die Pisten gut präpariert sind, abseits kann es gefährlich werden, wenn Skifahrer stürzen. In der Unfallchirurgie im Landeskrankenhaus Bludenz ist man rund um die Uhr dran, schwere Verletzungen zu operieren.

Erst vor wenigen Tagen ist eine junge Frau nach einem schweren Skiunfall ihren Verletzungen erlegen, sie war am Golm gegen eine Absperrwand geprallt. Unfallchirurg Philipp Bichay vom Landeskrankenhaus Bludenz sagt, dass man es jetzt mit anderen Verletzungen zu tun hat. „Wir hatten sonst einfache Spiralbrüche und jetzt merkt man, dass der Aufprall härter ist und dass die Knochen zertrümmert und zersplittert sind. Die Operation ist dadurch komplizierter und dauert länger. Der Patient muss dadurch auch körperlich mehr mitmachen weil mehr vom Gewebe zerstört ist“, sagt Bichay.

„Wir merken, dass es heuer viel Oberarmkopfbrüche und Unterschenkelbrüche gibt. Es sind schwere Verletzungen, die wir jetzt schon am Anfang des Winters haben“, sagt Bichay weiter.

Viel Arbeit für Unfallchirurgen in Bludenz

Viele Skiunfälle sorgen für Arbeit im LKH Bludenz. Rund 40 Patientinnen und Patienten werden an einem durchschnittlichen Samstag behandelt. Aber nicht nur Wintersportler landen im Spital, wie ein Lokalaugenschein von „Vorarlberg heute“ zeigt.

Hubschrauber landet im Minutentakt

Am Nachmittag kann es vorkommen, dass die Hubschrauber fast im Minutentakt beim LKH Bludenz landen. Früher war der Hubschrauber eher die Ausnahme, meistens haben Akia und Rettungswagen ausgereicht. Heutzutage wird viel öfter geflogen. Es sind hauptsächlich Touristinnen und Touristen, die behandelt werden müssen.

An einem gewöhnlichen Samstag werden in der Unfallchirurgie in Bludenz an die 40 Patientinnen und Patienten behandelt. „Natürlich ist es zu Spitzenzeiten so, dass Wartezeiten auftreten können. Das tut uns allen leid, ist aber nicht zu verhindern. Wenn man es wirklich so machen möchte, dass sich die Wartezeiten auf wenige Minuten beschränken, dann brächte es mehr Räumlichkeiten und mehr Personal. Dann müsste man die Infrastruktur auf Spitzenzeiten auslegen“, sagt Otmar Salzgeber, Facharzt für Unfallchirurgie am LKH Bludenz.