Nur wenige Start-ups im Land seien gegründet worden, um nach kürzester Zeit mit riesigem Gewinn verkauft zu werden, sagt Magdalena Meusburger, die Leiterin der Start-up-Stube an der Fachhochschule Vorarlberg. Sie unterstützt mit ihrem Team Absolventinnen und Absolventen dabei, ein Start-up zu gründen. Die Vorarlberger Start-ups würden andere Ziele verfolgen. „Viele möchten ihre eigene Idee umsetzen, nachhaltig wachsen und dann auch was für zukünftige Generationen hinterlassen“, sagt Meusburger.
Vorarlberg guter Nährboden für Start-ups
Im Vordergrund von Start-ups stehen Innovation, Wachstum und ein Geschäftsmodell, das nicht starr ist, sondern permanent angepasst wird. Vorarlberg ist nach Ansicht von Meusburger ideal für Start-ups. „Als Vorarlbergerin und Vorarlberger wurde uns das Unternehmertum bereits in die Wiege gelegt. Wenn die Leute mit Problemen konfrontiert werden, suchen sie direkt nach Lösungen und setzen Projekte direkt um. In Vorarlberg haben wir eine starke Industrie, sind gut miteinander vernetzt und man hilft sich gegenseitig. Das halte ich für einen guten Nährboden, um seine eigenen Start-up-Projekte etablieren zu können“, erklärt Meusburger.
Wirtschaft lockt mit gut bezahlten Jobs
Gegenspieler ist allerdings die florierende Wirtschaft im Land. Die lockt FH-Absolventinnen und Absolventen mit gut bezahlten und relativ sicheren Jobs. Das würde einge dann doch vor die Frage stellen, ob sie mit ihrer Idee das Risiko eines Start-ups eingehen und viel eigenes Geld in das Projekt stecken sollen oder doch auf sicheren Pfaden bleiben sollen.
Trotzdem gibt es in Vorarlberg bereits mehr als 100 Start-ups und jedes Jahr kommen neue dazu. „Die Szene hat sich gut etabliert“, sagt Meusburger. Der Schwerpunkt liegt in den Bereichen Technik, IT und smarte Textilien. Finanziert werden die meisten Start-ups mit Eigenkapital, dazu gibt es Förderungen von Land und Bund. Hin und wieder hilft auch die Wirtschaft mit Geld aus.