Polizisten und Polizeitauto
Mathis Fotografie
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Politik

Vorarlberg will mehr Lohn für Polizisten und Soldaten

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) und Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher fordern mehr Geld für Vorarlbergs Polizisten. Man stelle derzeit in vielen Bereichen einen Personalmangel fest, auch die Polizei sei davon nicht ausgenommen.

„Aufgrund der deutlich höheren Lebenshaltungskosten in Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländern fordern wir vom Bund deshalb einen entsprechenden Kaufkraftausgleich bei den Gehältern für die Vorarlberger Polizei“, sagt Wallner. Der Finanzminister müsse tief in die Tasche greifen, fordert Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher. „Wir sind Bundesbeamte und unabhängig vom Einsatzort wird überall gleich viel verdient, nur die Kaufkraft ist nicht überall dieselbe. Wir leben in einem sehr teuren Bundesland, da gehört ein Ausgleich her“, meint Ludescher.

„Geld allein ist nicht alles“, sagt Landespolizeidirektor Hanspeter Ludescher. Aber wenn zum Beispiel private Sicherheitsfirmen mehr bezahlen als die Polizei, versteht Ludescher, wenn Polizistinnen und Polizisten den Job wechseln.

Mehr Lohn für Polizisten und Soldaten

Zu Jahresbeginn lädt das Land traditionell Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsinstitutionen zum Empfang. Am Montag im Landhaus war das brennendste Thema schnell klar: Polizei, Bundesheer und Co brauchen mehr Personal; und das muss besser bezahlt werden.

Hessel: Grundwehrdienst sollte verlängert werden

Der Landeshauptmann verlangt zudem den Abbau des Investitionsstaus für das Bundesheer. Es sei nicht nur wegen des Ukraine-Krieges ein Gebot der Stunde, das Bundesheer dringend mit moderner Ausrüstung und zeitgemäßer Infrastruktur auszustatten, so der Landeshauptmann beim Neujahrsempfang des Landes für die Sicherheitskräfte. Vorarlbergs Militärkommandant Gunther Hessel sah im Budget bereits Bewegung. „Dieses ist ab heuer markant steigend und als hochwertig zu bezeichnen“, befand er. Die Landesverteidigung benötige aber auch Soldaten mit ausreichender Ausbildungs- und Übungszeit, „beides wäre ebenso sicherzustellen“.

Den Mangel an Rekruten könnte man beim Bundesheer mit einer Verlängerung des Grundwehrdienstes lösen, meint der Vorarlberger Militärkommandant Gunther Hessel. „Sechs Monate Wehrpflicht ist in Europa das unterste Ende. Dazu haben wir die ganzen Assistenzeinsätze. Das heißt, derzeit ist nur eingeschränkt möglich, Landesverteidigung auszubilden und zu trainieren“, sagt Hessel. Seiner Meinung nach müsse man über eine Verlängerung der Wehrdienstzeit und die Einführung einer Übungspflicht nachdenken. Denkbar wäre für Hessel eine Rückkehr zum alten Modell, also eine achtmonatige Wehrpflicht.