ABD0244_20150709 – WIEN – …STERREICH: Der Schriftsteller Arno Geiger am Donnerstag, 09. Juli 2015, wŠhrend einer Lesung anl. der Eršffnung des Literaturfestivals „O-Tšne“ in Wien. – FOTO: APA/HERBERT PFARRHOFER
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Kultur

Arno Geiger: „Ich habe dem Abfall viel zu verdanken“

Schriftsteller schöpfen aus vielen Quellen, wenn sie ihre Texte verfassen, und nicht immer verraten sie diese. Der Vorarlberger Autor Arno Geiger verrät in seinem neuen Roman „Das glückliche Geheimnis“ ein Geheimnis, das er sehr lange gehütet hat. Seine Entwicklung zu einem erfolgreichen Schriftsteller verdankt Geiger ganz wesentlich seiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit Müll.

„Das glückliche Geheimnis“
Arno Geiger: „Das glückliche Geheimnis“, Hanser Verlag, 240 Seiten, 25,70 Euro, ISBN 978-3-446-27617-8; Buchpräsentation: 17. Jänner, 20.00 Uhr, Akademietheater)

Die Beschäftigung mit Abfall war anfangs eine Schule des Lebens und schließlich eine des Schreibens, sagt Arno Geiger. „Ich habe dem Abfall sehr viel zu verdankten.“

In Papiercontainern gewühlt

Als junger, noch erfolgloser Schriftsteller hat er mit Fahrradstreifzügen durch Wien begonnen, um Papiercontainer nach Verwertbarem zu durchsuchen. Nach Briefen, Tagebüchern, Postkarten und Notizen, bei denen er auf jene Offenheit und unverkrampfte Direktheit stieß, die sein Schreiben insgesamt und auch dieses Buch beeinflusst haben.

Geiger schreibt über „schlechtesten Jahre seines Lebens“

Fernab jeder Künstelei erzählt Arno Geiger in „Das glückliche Geheimnis“ von seinen ersten Jahren als Schriftsteller – den schlechtesten Jahren seines Lebens. Entwaffnend offen schildert er Beziehungskrisen und Ängste, die ihn gerade nach dem Überraschungserfolg mit dem Gewinn des Deutschen Buchpreises 2005 gequält haben.

Heute sieht er sich gereift und braucht keine Papiercontainerinhalte mehr, um so großartige und menschenfreundliche Bücher wie „Das glückliche Geheimnis“ zu schreiben.