Für die Untersuchung sind die Gesundheitsdaten von insgesamt 320.000 Menschen ausgewertet worden – die Hälfte davon stammt aus Vorarlberg, sagt Studienautor und Internist Emanuel Zitt, der wissenschaftliche Leiter des Arbeitskreises für Sozialmedizin (aks). Die Studienergebnisse zeigen für Zitt ganz klar, dass auch die aktuell gültigen Richtlinien für die Luftqualität vor allem in der EU noch deutlich zu hoch angesetzt sind. Diese Grenzwerte müssten unbedingt gesenkt werden.
25 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft sind derzeit in der EU zugelassen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert einen Grenzwert von fünf Mikrogramm. Wie weit die EU den Wert absenkt, bleibt abzuwarten.

Starker Zusammenhang mit Gesamtsterblichkeit
Nach Angaben von Zitt zeigen die Untersuchungen, dass auch schon unter zehn Mikrogramm ein Zusammenhang zwischen dem vermehrten Auftreten von schweren Krankheiten und damit auch von Todesfällen besteht. Insbesondere im Niedrigkonzentrationsbereich gebe es „einen klaren, starken Zusammenhang“ zwischen Feinstaubbelastungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungen-Erkrankungen, Lungenkrebs sowie der Gesamtsterblichkeit, so Zitt.
Die Feinstaub-Partikel, die 30 Mal kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares, dringen über die Lungen ein und geraten – eben weil sie so winzig sind – von dort ins Blut und richten im gesamten Körper Schäden an, erklärt Zitt.
Verkehr, Landwirtschaft und fossile Brennstoffe im Haushalt
Als Hauptverursacher für den Feinstaub nennt die Studie den Verkehr – neben den Verbrennungsabgasen sorgt hier vor allem der Abrieb von Reifen und Bremsen für die Luftverschmutzung. Auf Platz zwei kommt nach Angaben von Zitt die Landwirtschaft. Hier ist es vor allem der ausgebrachte Dünger, der trocknet und winzige Partikel davon werden dann mit der Luft aufgewirbelt und verbreitet. Auf Platz drei der Verursacher nennt Zitt fossile Brennstoffe auch im Haushalt, hier vor allem Öl und Holz.