Skifahren auf weißen Streifen Damüls
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Tourismus

Neue Ideen in den Skigebieten sind gefragt

Zu wenig Schnee – mit diesem Problem kämpfen derzeit alle Skigebiete. Doch wie soll das in Zukunft weitergehen? Der Tourismusforscher Robert Steiger zeichnet ein düsteres Bild: Viele Seilbahner würden bald nicht mehr profitabel arbeiten können. Es müssten schneelose Aktivitäten auch im Winter angeboten werden.

Grüne Wiesen und mittendurch ein weißer Streifen – solche Pisten sind derzeit in den Vorarlberger Skigebieten bittere Realität. Auf den Pisten sind vor allem Urlaubsgäste und nur wenige Einheimische unterwegs. Die meisten Skifahrer sind aber mit den Pistenverhältnissen zufrieden – so wie zum Beispiel in Damüls. Für so wenig Schnee seien die Pisten akzeptabel, so die befragten Skifahrer. Wenn auch einige – vor allem die Gefahr gleich neben den Pisten – bemängeln. "Wenn man neben die Piste stürzt, dann sind dort Steine und Gräben, das mache es momentan problematisch, sagt ein anderer Skifahrer in Damüls.

Skifahren in Damüls – wenig Schnee – viele Gäste
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Wenig Schnee, viele Gäste in Damüls

Prognose: Skitourismus verlagert sich

In 30 Jahren wird laut Berechnungen ein Drittel der niedriggelegenen Skigebiete nicht mehr schneesicher sein. Der Skitourismus werde sich dann auf den Arlberg und das Montafon verlagern, so die Prognose. Kleine und mittelgroße Skigebiete werden immer mehr in die Kostenfalle tappen, sagt Steiger. Denn die Kosten für die Beschneiung würden so steigen, dass die Ticketpreise nicht mehr erschwinglich sein werden, um überhaupt noch profitabel wirtschaften zu können.

Sommeraktivitäten im Winter

In den nächsten Jahren müsse man sich Gedanken über schneelose Aktivitäten im Winter machen, sagt. Vereinfacht gesagt, müssten Sommeraktivitäten wie zum Beispiel Mountainbiken oder Wandern auch im Winter angeboten werden. Vor allem die Übergangszeit werde sicherlich schwierig – vor allem für das Marketing. Denn es werde Winter mit Schnee geben, und Winter ohne Schnee.

Kaderläufer müssen weit entfernt ausweichen

Auch für viele Skivereine ist die Situation derzeit wenig befriedigend: So muss sich zum Beispiel der Skivereinen SV Hohenems um Alternativen kümmern. In Schuttannen – wo der Verein normalerweise trainiert, liegt derzeit kein Zentimeter Schnee. Die Skikurse über Weihnachten und Silvester mussten abgesagt werden. Die Kaderläufer müssen jeden Tag 100 Kilometer im Vereinsbus fahren, um in Gargellen trainieren zu können, sagt Vereinsobmann Jürgen Schmid, was den Verein auch finanziell belaste.

Kunststoffbeläge statt Schnee

Von Alternativen wie Kunststoffbelägen wie sie derzeit beispielsweise beim Lift in Faschina genutzt werden, rät der Tourismusforscher großflächig aber auch in Zukunft ab. "Wenn wir die Berge jetzt mit Plastik überziehen würden, dann wäre das nicht sehr zuträglich. Das würde ja die Vegetation darunter abtöten.

Plastikstreifen in Faschina
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Kunststoffbelag in Faschina