Der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) im Interview am 21.20.2022
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Politik

Matt sieht Stadttunnel nicht gefährdet

In viele Städten und Gemeinden wurden aufgrund der Teuerungen Projekte verschoben. In Feldkirch soll sich die Situation aber nicht auf Projekte auswirken, sagt Bürgermeister Wolfgang Matt. Auch der Stadttunnel soll wie geplant gebaut werden, sagt Matt im ORF Vorarlberg-Interview.

ORF Vorarlberg: Wie schaut es mit der Projektplanung in der Stadt Feldkirch aus?

Matt: Corona ist ja keine Ausrede, dass man nicht nachdenken darf und nicht planen darf, sondern da waren halt die Rahmenbedingungen der Umsetzung erschwert. Aber die Projekte sind an sich alle wie geplant auf Schiene.

ORF Vorarlberg: Wie sieht es denn in Feldkirch in der Kasse aus?

Matt: Die Kasse ist wie immer so, dass man fast den Boden sieht. Aber wir können unseren Verpflichtungen nachkommen. Wir werden alle Projekte, die begonnen wurden, planmäßig abschließen können. Wir werden die Projekte, die in der mittelfristigen Finanzplanung bereits berücksichtigt wurden, ebenfalls planmäßig durchführen können.

ORF Vorarlberg: Sie sehen fast den Boden der Kasse – der Klimawandel spitzt sich zu. Wie zukunftsfähig sind denn solche Projekte wie zum Beispiel der Stadttunnel?

Matt: Das ist für mich ein Schlüsselprojekt, weil es die Lebensqualität der Menschen in der Stadt entsprechend hebt und weil es auch für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg ganz nützlich ist. Ich bin der Meinung, dass wir den Verkehr nie wegbringen werden. Dann ist es die einzige Möglichkeit, die Stadt zu entlasten.

ORF Vorarlberg: Wird sich da die Teuerung stark bemerkbar machen beim Stadttunnel?

Matt: Das kann ich schwer voraussagen. Teuerungen werden sich bestimmt in irgendeiner Form niederschlagen. Das kann man nicht wegleugnen und Verträge sind einzuhalten. Und man kann heute noch nicht sagen, wie 2024 dann die Kostensituation ist, wenn der Haupttunnel angestochen werden soll. Ich denke mal, dass die Fachleute diese Kosten und diese Entwicklung dann auch in der Hand haben.

ORF Vorarlberg: Gilt dann: Koste es, was es wolle?

Matt: Es gilt nie, koste was es wolle. Aber es gilt, Begonnenes auch zu Ende zu bringen.

ORF Vorarlberg: Sie waren ja recht früh in Ihrer Amtszeit in den Medien – allerdings nicht unbedingt positiv. Es ging um die CoV-Impfung. Manche haben Sie sogar als Vordrängler bezeichnet. Haben Sie damals einen Fehler gemacht?

Matt: Ja, das ist eine gute Frage. Wo lag der Fehler, wenn man weiß, wie das zustande gekommen ist. Es gab bei uns im Bereich der Pflege Mitarbeiter, die vor der Impfung Respekt hatten. Weil dann Impfstoff übrigblieb, wurde ich gefragt, ob ich mich impfen lassen will – und bevor er weggeworfen wird, habe ich mich dann impfen lassen. Weil für mich war klar, dass an der Impfung kein Weg vorbeiführt. Wahrscheinlich habe ich zu wenig nachgedacht. Es wäre vielleicht besser gewesen, abzuwarten und mich erst 14 Tage später impfen zu lassen. Das hätte aber denselben Effekt gehabt. Man sieht ja, wie verzweifelt man in weiterer Folge darum gekämpft hat, dass die Menschen sich impfen lassen.

ORF Vorarlberg: Würden Sie noch einmal zu Armin Wolf in die ZiB 2 gehen?

Matt: Das ist eine sehr gute Frage. Es wäre interessant, mit dem Herrn Wolf außerhalb der Sendung zu reden und sich vor allem die Rahmenbedingungen anzuschauen. Ich habe mich hier zu wenig vorbereitet darauf, dass man in einem dunklen Studio steht und den Gesprächspartner nicht sieht. Und das ist eine ganz besondere Gesprächssituation. Auf das war ich überhaupt nicht vorbereitet.

ORF Vorarlberg: Sind Sie der erfahrene Kapitän, der auch bei der nächsten Wahl Platz macht und den Jungen den Vortritt lässt oder sind Sie der alte Sesselkleber, der jungen Menschen den Aufstieg verwehrt?

Matt: Also, wenn man sieht wie jung die Stadträte sind, dann kann man nicht sagen, dass ich jemand bin, der jungen Menschen den Aufstieg verwehrt. Ich bin auch dafür angetreten, um für eine entsprechende Verjüngung zu sorgen. Und Teil A habe ich erledigt.

ORF Vorarlberg: Teil B wäre dann 2025 nicht mehr anzutreten?

Matt: Für mich selber habe ich einen Plan, aber für die Öffentlichkeit ist der Plan nicht herzeigbar.