Blühende Pflanze im Winter
ORF Vorarlberg
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Wetter

Warmer Winter schadet der Natur nicht

Die Temperaturen sind für diese Jahreszeit viel zu hoch. Die Natur passt sich dementsprechend an: Erste Frühlingsboten wie das Leberblümchen blühen bereits jetzt, anstatt – wie normalerweise – erst im März. Dieses verfrühte Frühlings-Erwachen setze der Natur aber nicht zu, beruhigt Biologe Klaus Zimmermann von der inatura Dornbirn.

„Unsere Natur – unsere Pflanzen und Tiere, zumindest die heimischen – sind sehr gut angepasst an solche Wechsel“, erklärt er. „Die Pflanzen reagieren beispielsweise erst, wenn die Taglänge steigt, das tut sie jetzt ja noch sehr langsam“, beruhigt der Biologe.

Natürliche Barrieren verhindern verfrühtes Wachstum

Bis die Pflanzen reagieren und ihr Wachstum starten, brauche es dementsprechend noch einige Zeit. „Das sind natürliche Barrieren, die verhindern, dass über das Ziel hinaus geschossen wird“, sagt er.

Tiere profitieren bei der Nahrungssuche

Ähnlich verhält sich die Situation bei den Tieren. Sie profitieren bei der Nahrungssuche sogar von den wärmeren Temperaturen. Obwohl Schmetterlinge – wie beispielsweise das Pfauenauge – bereits jetzt herumfliegen, beginne spätestens wenn es kälter werde auch für die Tiere der Winter, sagt Zimmermann.

Insekten im warmen Winter

Am Montagmittag wurden in Bludenz 18 Grad Celsius gemessen. Für den Jänner ist dieser Wert deutlich überdurchschnittlich. Lederblümchen nehmen Temperaturen dieser Art als Signal für den Frühling und blühen vorzeitig auf. Wie gehen Tiere und Insekten mit den ungewohnten klimatischen Verhältnissen um?

Einige Insekten und Spinnentiere würden bei den höheren Temperaturen praktisch aus ihrer Winterruhe erwachen, beschreibt der Biologe. „Im Normalfall schadet es auch diesen Tieren nicht, weil wenn es kalt wird, kommen sie wieder in die Kältestarre und es geht weiter wie gehabt“, sagt Zimmermann.

Spätfrost als großes Problem für Obstsorten

Obstsorten haben mit den milden Temperaturen kein Problem. „Bei Äpfeln und anderen Obstsorten ist es eher ein Problem, wenn sie Spätfrost bekommen“, erklärt er. „Da ist es fast egal, wie es im Winter ist“, führt Zimmermann aus. „Für die Apfelernte werden die Karten im Frühjahr gemischt“, beruhigt er.