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Wirtschaft

Zinsen könnten 2023 weiter ansteigen

Im vergangenen Jahr hat die Europäische Zentralbank den Leitzins viermal angehoben, zuletzt im Dezember auf 2,5 Prozent. Unter dem Strich liegen die Zinsen damit noch immer auf einem niedrigen Niveau, doch das könnte sich 2023 ändern: Banker und Wirtschaftsexperten rechnen mit einer weiteren Zinserhöhung.

Gerhard Hamel, Vorstandsdirektor der Volksbank Vorarlberg, zufolge wird es bereits im Februar so weit sein: Dann werden die Zinsen um 0,5 Prozent erhöht. Damit verbunden werden auch die Kredite teurer. Das sei für die Kundinnen und Kunden der Volksbank derzeit aber kein Problem, beteuert Hamel.

Raten werden mit höheren Zinsen berechnet

Bei der Kreditvergabe würde man die Raten generell mit höheren Zinsen berechnen, um zu prüfen, ob die Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer die Kredite auch mit den höheren Zinsen abzahlen können, erklärt Hamel.

Nichtsdestotrotz bleiben die Zinserhöhungen ein Dämpfer für den Kreditmarkt: „Wir erleben natürlich die Sorgen, dass die Kreditzinsen angestiegen sind“, sagt Hamel. Für viele sei und werde die Situation nicht unbedingt einfach.

2023: Zinserhöhung drückt Inflation

2022 sind die Verbraucherpreise zuletzt um fast 11 Prozent gestiegen. Die Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank konnte die Situation entspannen. 2023 werden die Kredite voraussichtlich teurer. Dafür können sich Sparer über bessere Erträge freuen.

Sparen wird attraktiver

„Wenn man sich wieder ein bisschen im längerfristigen Bereich bewegt, wenn man das Geld über zwölf, 24 oder 36 Monate anlegt, gibt es schon wieder anständige Zinsen, die man bei den Banken bekommt“, beschreibt Hamel.

Inflation wird auf rund sechs Prozent geschätzt

Die höheren Zinsen verfolgen das Ziel, die Inflation zu bekämpfen. Diese dürfte ihren Zenit erreicht haben, sagt Hamel. Bei der Haushaltsenergie seien die Ausgaben im Vorjahr zum Teil bereits gesunken. „Die Haushaltsenergie und die Treibstoffpreise waren größtenteils verantwortlich für die hohe Inflationsrate“, beschreibt Hamel. Ungefähr ein Drittel habe man darauf zurückführen können.

Schätzungen zufolge wird die Inflation in diesem Jahr bei etwas über sechs Prozent liegen, berichtet Hamel. Im Euroraum werde die Bekämpfung der Inflation nach wie vor Priorität haben.