Der Vorfall hatte am 5. September für einiges Aufsehen gesorgt. Nach einem riskanten „Drift“-Manöver, bei dem man sein Fahrzeug absichtlich um Kurven schleudern lässt, durchbrach ein in Deutschland zugelassenes, hochmotorisiertes Fahrzeug in Bregenz eine Hecke und blieb auf den Bahngleisen nach Lindau liegen. Anstatt den Vorfall zu melden, rannten der Lenker und drei weitere Fahrzeuginsassen einfach davon, ohne sich um die Gefahr für den Bahnverkehr zu kümmern.
Lenker wird zweifach angezeigt
Das hat jetzt Folgen für den Lenker: Weil der Unfallfahrer nicht zu einer Einvernahme bei der Polizei erschienen ist, wurde er bei der Bezirkshauptmannschaft wegen Unfallflucht und bei der Staatsanwaltschaft Feldkirch wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit angezeigt, so die Polizei auf Nachfrage des ORF Vorarlberg.
Riskantes „Drift-Manöver“ ging schief
Der Lenker hatte am 5. September 2022 kurz nach 21.00 Uhr die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, als er in Bregenz von der Montfort-Straße in die Seestraße abbog. Zeugen hatten angegeben, dass dem Autofahrer ein sogenanntes „Drift-Manöver“ missglückt war, bei dem man das Heck des Fahrzeugs absichtlich ausbrechen lässt, um spektakulär um Kurven zu schleudern.
Durch Hecke auf die Gleise gerast
Das Auto geriet unkontrolliert ins Schleudern und schlitterte über eine Strecke von rund 100 Metern die Seestraße entlang. Dabei geriet der Pkw in der Nähe des Bregenzer Milchpilzes auf die Gegenfahrbahn, fuhr auf den Gehsteig, durchbrach die dort befindliche Buchenhecke entlang des Bahngleises und blieb schließlich auf dem Bahngleis liegen.
Ohne Gefahrenmeldung abgehauen
Zeugen hatten berichtet, dass alle vier Insassen des Fahrzeuges über die Seestraße in die Bregenzer Innenstadt geflohen seien. Dabei ließen sie das Fahrzeug unbeaufsichtigt auf den Gleisen zurück, ohne einen Notruf abzusetzen oder sich um die davon ausgehende Gefahr zu kümmern. Bei den Geflohenen habe es sich um zwei Frauen und zwei Männer gehandelt.
Schienenverkehr unterbrochen
Nachdem Zeugen die Polizei alarmiert hatten, musste der gesamte Schienenverkehr auf der Strecke zwischen Bregenz und Lochau eingestellt werden. Für die Fahrzeugbergung mit einem Kran musste auch die stromführende Hochspannungsleitung der ÖBB unterbrochen werden.
Ermittlungen in Deutschland
Zur Ermittlung des Unfallverursachers arbeitete die österreichische Polizei mit den deutschen Behörden zusammen, weil das Fahrzeug in Deutschland zugelassen war. So konnte inzwischen der Fahrzeughalter ermittelt werden, der allerdings nicht zur Einvernahme durch die österreichische Polizei erschien.