Für den Abtransport der bis zu acht Meter langen Stämme wurde Anfang Dezember innerhalb von zwei Tagen eine Seilbahn aufgebaut. „In diesem Fall haben wir eine Seilbahn, die das Holz bergab und bergauf lässt“, beschreibt Rafael Fetz, Waldaufseher in Egg. Am Berg ist das Seil der Seilbahn dabei an zwei Wurzelstöcken befestigt, im Tal an einem Tragseilspanner. Damit könne man das Seil soweit spannen, dass das Holz über dem Boden schwebe.
Seilbahn als einzige Möglichkeit in steilem Gelände
Das Gelände, aus dem das Holz abtransportiert wird, ist sehr steil. „Wir haben Felskanten im oberen Bereich, die man nicht überwinden kann, um die man herumlaufen muss“, erklärt Fetz. Der Abtransport per Seilbahn sei die einzige Möglichkeit: „Ein Bodenzug oder Pferdebringung, wie viele es sich vorstellen, geht in vielen Gegenden nicht, so ist es auch hier“, erklärt er.
Stämme werden unterschiedlich weiterverarbeitet
Ein Festmeter Brennholz bringt derzeit rund 55 Euro ein, um gut die Hälfte mehr als noch vor einem Jahr. Je nach ihrer Beschaffenheit, werden die Stämme unterschiedlich weiterverarbeitet: „Zuerst wird Nutzholz genutzt, dann wird Brennholz genutzt“, beschreibt Thomas Ölz, Forstreferent der Landwirtschaftskammer Vorarlberg.
Holztransport via Seilbahn
Wenn Bäume in steilem Gelände stehen, müssen gefällte Stämme mit einer Seilbahn aus dem Wald gebracht werden – wie derzeit zum Beispiel in Egg. Über 1.200 Festmeter Holz werden dort derzeit per Seil aus dem Wald geholt.
Aus dem Hackholz könne man schließlich Material für die Nahwärmeprojekte gewinnen, sagt Ölz. Beim Nutzholz könne man nochmals eine Unterscheidung treffen: „Da gibt es verschiedene Sortimente, von ‚Sehr gut‘ – dem Wertholz – bis hin zu ‚C-Qualitäten‘, aus dem man zum Beispiel Paletten macht“, erklärt Ölz.
Heimische Wälder gelten als überaltert
Die geschlagenen Bäume sind zwischen 150 und 200 Jahre alt. Idealerweise sollten Bäume in Schutzwäldern allerdings nur rund 80 Jahre stehen. „Unsere Wälder sind eigentlich sehr überaltert“, merkt Fetz an. Das sei auch der Topographie zuzuschreiben: Weil man die Wälder nicht bewirtschaften konnte, gebe es ziemlich große Bäume mit acht bis zehn Festmetern, die ein hohes Alter hätten.
„Die müssen wir wegbekommen, damit die jungen Bäume Licht bekommen und wieder aufwachsen können“, beschreibt Fetz. Das bringe mit sich, dass man Brenn- und Nutzholz für die Bevölkerung produziere.