27.12.2022, NRW, Nordrhein-Westfalen, Handel, Silvester, Jahreswechsel, Glücksbringer, Neujahr, Kleine Plastik-Schweine
IMAGO/snowfieldphotography
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Lifestyle

Glücksbringer zu Silvester und ihre Bedeutung

Silvester-Glücksbringer haben eine lange Tradition: Verschenkt werden Klee, Hufeisen oder Fliegenpilze. Diese Symbole für Glück sind mehrere hundert Jahre alt und oft mit Sagen und Legenden verbunden.

Ein sehr bekannter Glücksbringer ist das vierblättrige Kleeblatt – es soll auf Reisen vor Unglück schützen. Es kommt in der Natur recht selten vor, weil es sich um eine Mutation handelt – ein gewöhnliches Kleeblatt hat ja nur drei Blätter. Wichtig ist laut Volksmund, dass es sich um ein „natürliches“ vierblättriges Kleeblatt handelt. Ein gezüchtetes soll sogar Unglück bringen.

Frankenberg, Deutschland 30. April 2022: Vierblättriges Kleeblatt. Seltene Variante des gewöhnlichen dreiblättrigen Klee
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Nur ein in der Natur gewachsenes vierblättriges Kleeblatt bringt Glück

Der Legende zufolge nahm Eva ein vierblättriges Kleeblatt als Andenken aus dem Paradies mit. Wer also ein solches Kleeblatt findet, der hält also demnach ein Stück Paradies in den Händen.

Giftiger Fliegenpilz bringt Glück

Der schöne, aber giftige Fliegenpilz gilt ebenfalls als Glücksbringer. In der altnordischen Sagenwelt ist der rote Fliegenpilz ein Glückspilz. Laut einer Sage halfen geringe Mengen des Fliegenpilzes Berserkern im Kampf. Die germanischen Krieger verspürten dank des Pilzes keine Schmerzen mehr und konnten unerschrocken gegen ihre Feinde antreten. Der Berserker galt als besonders stark und tapfer.

Fliegenpilz am Waldboden
ORF.at/Georg Hummer

Das Glücksschwein

Auch das Schwein soll Glück bringen: Im frühen Mittelalter galt das Schwein als heiliges Tier, das für Reichtum stand. Wer damals ein solches Tier im Stall hatte, galt als wohlhabend. Die Sau stand auch für Fruchtbarkeit, der Eber für körperliche Stärke.

Auch die Redensart „Schwein gehabt“ erklärt, dass jemand Glück im Unglück gehabt hat. Den Ursprung findet das Sprichwort zur Zeit von kriegerisch-sportlicher Wettbewerbe. Der Verlierer erhielt abschließend ein Schwein und hatte Glück, nicht stark verletzt oder gar gestorben zu sein.

Rauchfangkehrer steht für Glück

Für Glück im neuen Jahr steht auch der Rauchfangkehrer. Er hatte früher eine sehr wichtige Bedeutung, denn ein funktionierender Kamin sorgte für eine warmes Haus und warmes Essen. Der „schwarze Mann“ verringerte durch das Putzen des Kamins auch die Gefahr eines Hausbrandes. Laut Volksmund bringt es auch Glück, den Rauchfangkehrer zu berühren.

Rauchfangkehrer am Untersberg
TVB Grödig
Rauchfangkehrer bringt Glück ins Haus

Traditionell wurden die Rechnungen des Rauchfangkehrers zum Jahresbeginn fällig. Der Rauchfangkehrer brachte früher traditionell am Jahresbeginn die Rechnung – er war somit der erste Gratulant zu Neujahr und hatte für den Jahreswechsel eine markante Bedeutung. Es verwundert also nicht, dass der Rauchfangkehrer ein Silvester-Glücksbringer geworden ist.

Marienkäfer mit großer Symbolik

Ein Marienkäfer hat ebenfalls großes Glückspotenzial. Er hat seinen Namen von der Heiligen Maria Er gilt als Himmelsbote und soll Kinder schützen und Kranke heilen, wenn er ihnen zufliegt. Wer einen Marienkäfer abschüttelt – soll Pech heraufbeschwören. Ein Marienkäfer kann zwischen zwei und 24 Punkten auf dem Rücken tragen. Besonders viel Glück bringt im Volksmund ein Marienkäfer mit der Glückszahl sieben.

Siebenpunkt Marienkäfer
Pixabay
Marienkäfer kann zwischen 2 und 24 Punkte auf dem Rücken haben

Hufeisen – ein Glücksbringer mit Geschichte

Das Hufeisen ist ein Glücksbringer mit Geschichte: Der Ursprung der Symbolik ist aber nicht eindeutig. Es scheiden sich auch die Geister darüber, wie es aufgehängt werden soll, damit es auch wirklich Glück bringt. Wenn die offene Seite nach oben zeigt, lässt sich Glück wie in einem Gefäß fangen und halten. Umgekehrt macht es aber genauso viel Sinn. Das Glück wird über einem ausgeschüttet und verteilt, sobald man die Tür mit dem Hufeisen passiert.