Symbolbild Blackout <p>Eine Frau steht mit einer Taschenlampe vor dem Sicherungskasten. Symbolbilder
IMAGO/Funke Foto Services
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Chronik

Land verschickt Blackout-Broschüre

In dieser Woche erhalten alle Vorarlberger Haushalte per Post eine Blackout-Broschüre, in der darüber informiert wird, was bei einem überregionalen Stromausfall zu tun ist. In allen Gemeinden werden im Falle eines Blackouts Notrufmeldestellen eingerichtet. Die wichtigsten Informationen werden den Menschen dann über ORF Radio Vorarlberg mitgeteilt.

Ein Blackout wird allgemein als überregionaler Stromausfall definiert, bei dem die Stromversorgung in mehreren Regionen und Ländern des europäischen Verbundnetzes ausfällt. In Vorarlberg geht man von einem Blackout aus, wenn 50 Prozent der Stromabnehmer nicht mehr versorgt werden können oder wenn drei Minuten lang das gesamte Bundesland ohne Strom ist.

Broschüre soll auf „Blackout“ vorbereiten

Vorarlberg bereitet sich auf einen großflächigen und länger andauernden Stromausfall – einen sogenannten „Blackout“ – vor. Damit die Menschen im Land wissen, was im Notfall zu tun ist, gibt es nun eine Broschüre mit allen Informationen zum Thema Blackout.

Notrufmeldestellen werden eingerichtet

Bei einem Blackout fallen große Teile der Festnetz- und Mobiltelefonie und das Internet nach kurzer Zeit (ca. 30 min) aus. Die Notrufnummern 122, 133 und 144 sind dann nicht mehr erreichbar. Die Gemeinden und Städte richten dann Notrufmeldestellen ein. Im Falle eines Notfalls – wie zum Beispiel ein Unfall – kann man dort hingehen. Auch im Falle eines Brandes oder eines Wasserschadens soll man sich dann bei der Meldestelle melden.

Im Studio: Katastrophenmanager Anton Gögele

Woran sollte man konkret denken, um für ein „Blackout“ einigermaßen gewappnet zu sein? Anton Gögele, Berater der Landesregierung, Krisen- und Katastrophenmanager, gibt wertvolle Tipps.

So wird es zum Beispiel in der Stadt Dornbirn acht Infostellen geben, an die man sich wenden kann. Damit aber auch die Einsatzkräfte untereinander weiter miteinander reden können, hat die Stadt Dornbirn ein digitales Funknetz aufgebaut. Das kann mit dem Notstrom-Aggregat betrieben werden, sagt Clemens Pfurtscheller vom Katastrophenschutz der Stadt. Auch mögliche Krisen-Situationen seien bereits in Übungen durchgespielt worden.

Blackout Broschüre
ORF

Radio als wichtigste Informationsquelle

Wichtigste Informationsquelle während eines Blackouts ist das Radiogerät. (Kurbelradio, batteriebetriebenes Radio oder Autoradio). Ein Blackout kann bei Stromausfall nicht sofort erkannt werden. Wenn ein Blackout vorliegt, wird dies über ORF Radio Vorarlberg bekanntgegeben. Auch in weiterer Folge übernimmt der Sender eine zentrale Funktion, um die Bevölkerung zu informieren. Der ORF ist verpflichtet, mindestens 72 Stunden den Sendebetrieb aufrecht zu erhalten.

Tunnel werden gesperrt

Im Falle eines Blackouts können Straßen weiterhin benutzt werden. Ampeln und elektrisch betriebene Signalanlagen sowie die öffentliche Beleuchtung fallen aber aus. Großtunnelanlagen ab einer Länge von 500 Metern bleiben noch 80 Minuten in Betrieb. Der Pfänder-, City-, Passür-, Amberg-, Achrain- und Arlbergtunnel werden leergefahren und geschlossen. Der öffentliche Verkehr wird nicht sofort zum Stillstand kommen. Busse fahren den laufenden Tag noch und die ÖBB werden versuchen, einen Not-Betrieb aufrecht zu erhalten. Bei einem Blackout überregionalen Ausmaßes werden alle Züge noch bis zum nächsten Bahnhof fahren.

Lebensmittelgeschäfte schließen vorerst

Die Lebensmittelketten Spar und Sutterlüty schließen bei einem Blackout ihre Geschäfte und öffnen sie erst am folgenden Tag wieder mit einer Notausgabe und einem eingeschränkten Sortiment. Weitere Lebensmittelketten könnten sich dieser Vorgehensweise anschließen. Die Banken versuchen, die Bargeldversorgung über Bankomaten sicherzustellen. Bei einem längerfristigen Stromausfall sei die Bargeldversorgung aber nicht mehr sichergestellt.

Medizinische Versorgung wird aufrechterhalten

Auch die medizinische Versorgung wird dann auf Notbetrieb umgestellt. Krankenhäuser können aufgrund von Notstromaggregaten den Betrieb mit Einschränkungen aufrechterhalten. Apotheken werden laut Broschüre an fast allen Standorten eine Notausgabe anbieten und auch die Vorarlberger Ärzte werden einen Notdienst bereitstellen. Über die Wasser- und Abwasserversorgung informieren die Gemeinde über ihre Websites.

In der Broschüre gibt es auch eine Checkliste, wie sich ein Haushalt auf einen Blackout vorbereiten kann.