„Nach derzeitiger Erkenntnislage kann davon ausgegangen werden, dass keine Personen mehr vermisst werden“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei in der Nacht auf Montag. Gegen 23.00 Uhr konnte der Sucheinsatz am Sonntag beendet werden.
Am Montagvormittag wurde dann noch eine Sicherheitssuche durchgeführt, die kurz vor Mittag beendet werden konnte. Dafür rückten Hundestaffel und Bundesheer an. Am Sonntag war kurz vor 15.00 Uhr die Meldung über einen Lawinenabgang in Zürs, im Bereich des Trittkopfes, eingegangen. Auch die darunterliegende Piste Nr. 134 (Balmen) wurde auf einer Länge von 500 bis 600 Metern verlegt.
Video von stevebreake
Lawinenursache noch unklar
Wer oder was die Lawine ausgelöst hat, ist derzeit noch unklar und Teil der Ermittlungen. Klar ist, dass am Sonntagmorgen im selben Bereich noch Lawinensprengungen durchgeführt wurden, damit genau so etwas nicht passiert. „Am Montag gibt es nur mehr eine Sicherheitssuche, da es keine Anhaltspunkte auf Verschüttete mehr gibt. Zuerst wird mittels Hubschrauber gesucht, dann mit der Hundestaffel und zum Schluss nochmals mit Sonden“, erklärte Bertram Klehenz, Einsatzleiter der Hundestaffel, am Montag in der Früh.
Für den Lecher Bürgermeister Gerhard Lucian war die Meldung, dass sich alle Vermissten gemeldet haben, wie ein Weihnachtswunder.
ORF-Reporter aus Zürs
ORF-Reporter Stefan Krobath erläutert die Situation nach dem Lawinenabgang in Lech/Zürs und der Sicherung der Hänge.
Großeinsatz mit bis zu 200 Einsatzkräften
Auf dem Mobiltelefonvideo eines in der Ferne stehenden Zeugen waren zehn Wintersportlerinnen und Wintersportler im Bereich der Lawinenbahn zu sehen. Das hatte die Sorge über zehn Verschüttete geweckt und einen Großeinsatz mit zeitweise bis zu 200 Retterinnen und Rettern ausgelöst. Im Zuge des groß angelegten Rettungseinsatzes konnte ein teilverschütteter Mann aus der Lawine gerettet werden. Er wurde mit schweren Verletzungen ins LKH Innsbruck geflogen.
Da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, wie viele Wintersportler sich noch in der Lawine befinden, wurde die Suche mit sieben Hubschraubern weitergeführt. Im Verlauf des Abends meldeten sich die Personen, die auf dem Video zu sehen sind. Sie fuhren ins Tal ab und meldeten ihre Beteiligung am Lawinenunfall zunächst nicht. Letztlich wurden vier der zehn Personen verletzt – eine davon schwer.
Sieben Hubschrauber im Einsatz
An der Suche nach den möglichen Verschütteten waren zum Teil sieben Hubschrauber aus Vorarlberg und Tirol im Einsatz. Rund 200 Einsatzkräfte der verschiedenen Blaulichtorganisationen waren am Einsatz beteiligt. Auch nach Anbruch der Dunkelheit ging die Suche weiter: „Es ist alles mit Scheinwerfern und Einsatzfahrzeugen was geht im Einsatz“, sagte dazu Hermann Fercher, Sprecher der Einsatzleitung, am Sonntagabend.
Ausläufer der Lawine erreichten Skipiste
Die Lawine war nach Angaben der Polizei unterhalb vom Trittkopf im Bereich der Piste Nr. 134 (Balmen) abgegangen. Der Liveticker zum Nachlesen: Lawinenabgang in Lech: Acht Personen konnten gefunden werden.