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Politik

Grundsicherung soll Kinderarmut beseitigen

Rund 370.000 Kinder in Österreich sind armutsgefährdet. Die Volkshilfe hat ein Modell der Kindergrundsicherung entwickelt. Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) kann sich die Umsetzung vorstellen.

Wenn Familien große finanzielle Probleme haben, sind auch Kinder die Leidtragenden. Kinder würden die Sorgen der Eltern mitbekommen und könnten sich etwa in der Schule nicht mehr so gut konzentrieren, so Dominique Meyer, Sozialarbeiterin der Volkshilfe. Neben dem Leistungsabfall in der Schule würden auch psychosomatische Krankheiten wie Kopf- oder Bauchweh auftreten. Auch die soziale Ausgrenzung könne eine Folge von Armut sein,

Um gegen die Kinderarmut vorgehen zu können, hat die Volkshilfe das Modell der Kindergrundsicherung erarbeitet. Mit dieser Grundsicherung soll jedes Kind unabhängig vom Einkommen der Eltern gleichberechtigte Chancen wie andere Kinder haben, betont Annegret Senn, Landesvorsitzende der Volkshilfe.

Zwei Jahre in jedem Bundesland getestet

Die Volkshilfe hat zwei Jahre lang das Modell der Kindergrundsicherung in jedem Bundesland mit einer armutsgefährdeten Familie ausprobiert. Dabei habe sich gezeigt, dass die Kinder davon profitieren konnten, so Meyer. Den Kindern sei es gesundheitlich besser gegangen und auch ihr soziales Umfeld habe sich vergrößert, da sie wieder Freunde einladen konnten und so auch eingeladen worden sind.

Nicht nur Geld- auch Sachleistungen

SPÖ-Landtagsabgeordnete Manuela Auer unterstützt die Forderung nach einer Kindergrundsicherung. Es soll 200 Euro für jedes Kind und dann eine sozial gestaffelte Summe geben, so Auer. Die höchste Förderung liege bei 625 Euro pro Kind, gedeckelt bei einem Familieneinkommen von 35.000 Euro pro Jahr.

Nach Berechnungen der Volkshilfe würde die Kindergrundsicherung rund 500 bis 700 Millionen Euro mehr kosten, so Auer. Man müsse zuerst investieren, damit dann wieder viel Geld zurückkomme.

Soziallandesrätin Katharina Wiesflecker sagt, dass sie eine große Befürworterin der Kindergrundsicherung ist. Damit sollten ihrer Ansicht nach nicht nur Geld- sondern auch Sachleistungen verbunden sein.