Juliane Alton
Mathis Fotografie
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Politik

Alton: „Es ist der ÖVP gelungen, jemanden zu kaufen“

Sehr überraschend ist in der Dornbirner Stadtvertretungssitzung am Donnerstagabend Julian Fässler (ÖVP) zum Vizebürgermeister gewählt worden, obwohl es eine Abmachung gab, dass es Juliane Alton von den Grünen werden soll. Alton ist enttäuscht und erhebt schwere Vorwürfe gegen die ÖVP.

Eigentlich war zwischen SPÖ, Grüne, FPÖ und NEOS abgemacht, dass Juliane Alton in der Hälfte der Amtsperiode auf Markus Fäßler von der SPÖ als Dornbirner Vizebürgermeisterin folgen soll. Die Abmachung hat aber nicht gehalten. Es war eine geheime Wahl, die dreimal durchgeführt werden musste, weil immer dasselbe Ergebnis rauskam: 18 Stimmen für Juliane Alton, 18 für Julian Fässler. Laut Gemeindegesetz gewinnt dann, wer mehr Vorzugsstimmen bei der Gemeindewahl bekommen hat und das war damals Julian Fässler.

Eine Person hielt sich nicht an Abmachung

Eine Person aus den Reihen der NEOS, SPÖ, FPÖ oder der Grünen hielt sich nicht an die Abmachung. Juliane Alton ist enttäuscht und erhebt schwere Vorwürfe gegen die ÖVP. „Ich kenne ja auch die ÖVP und wusste, dass sie sich über mich als Vizebürgermeisterin nicht freuen würde. Offenbar ist es der ÖVP geglückt, jemanden auf ihre Seite zu ziehen. Ich würde auch ruhig sagen zu kaufen“, sagt Alton.

Sie wirft der ÖVP im Gespräch mit dem ORF Vorarlberg vor, dass sie ihre Machtposition zu zementieren versucht und das sei ihr am Donnerstagabend geglückt. „Die ÖVP hat ihren Stil und das haben wir gestern erlebt“, meint Alton weiter.

Waibel: „Kasperltheater“

Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (ÖVP) ist froh, dass der neue Vizebürgermeister aus der eigenen Partei kommt. Das Verhältnis mit Juliane Alton sei nicht gut. „Das sind keine Gerüchte, ich habe das gestern auch klar dargelegt. Ich habe in den letzten 20 Jahren viele Zusammenarbeiten erlebt und mit den Grünen habe ich in den letzten Jahren nicht so gute Erfahrungen gemacht. Das Klima ist nicht so ideal gewesen“, sagt Kaufmann.

Alle Parteivorsitzenden haben am Freitag bekräftigt, dass von ihrer Partei alle Juliane Alton gewählt haben. „Es wird wahrscheinlich nie herauskommen, weil die Person, die es gemacht hat, es nie zugeben wird. Es wirft ein ganz fades Licht auf alle beteiligten Personen. Es ist ein Kasperltheater oder sogar fast mehr“, wird Christoph Waibel von der FPÖ deutlich.