Ländle-Siegel Christbäume
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Chronik

Christbäume: 30 Prozent stammen aus dem Ländle

Vieles wird derzeit deutlich teurer – der Vorarlberger Christbaum soll es aber nicht sein. Die Preise seien nur „moderat" gestiegen“, hieß es bei einer Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer am Dienstag. Die heimischen Christbaum-Produzentinnen und -Produzenten hoffen auf ein gutes Geschäft und geben Tipps, wie der Baum möglichst gut bis zum Dreikönigstag hält.

Mehr als 100.000 Christbäume werden heuer Vorarlbergs Wohnzimmer schmücken. Doch nur 28 Prozent der Bäume kommen aus dem Ländle, fast die Hälfte stammt aus Ungarn. Regional angesiedelte Christbaumhändler seien kein Garant für regionale Bäume, betonten die Christbaumproduzenten bei der Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer. Zur besseren Erkennbarkeit tragen die Bäume der 34 Ländle-Christbaumproduzenten auch heuer wieder ein Gütesiegel in Form eines Sterns.

Vorteil der heimischen Bäume gebe es gleich mehrere, so die Landwirtschaftskammer: Durch die kurzen Transportwege seien heimische Christbäume frisch und behielten bis lange nach Weihnachten die Nadeln. Die kurzen Transportwege machten den Kauf zudem klimafreundlicher. Und durch die Einhaltung der Richtlinien des Ländle-Gütesiegels sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln minimiert.

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Nur „moderate“ Preisanpassungen

Bei der Nordmanntanne aus regionalem Anbau liegen die unverbindlichen Preise voraussichtlich zwischen 23 und 29 Euro pro Meter. Die heimische Fichte wird zwischen 15 und 20 Euro je Laufmeter liegen, die Blaufichte zwischen 19 und 21 Euro. Bei den heimischen Christbaum-Produzentinnen und -Produzenten sei heuer voraussichtlich nur von einer „moderaten Preisanpassung“ auszugehen, heißt es.

Die leichten Preisanpassungen seien auf höhere Kosten bei Anlage und Pflege der Christbaumkulturen zurückzuführen. Einzelne Produzentinnen und Produzenten hätten aber wegen der angespannten finanziellen Lage in der Bevölkerung bereits bekanntgegeben, dass sie die Mehrkosten in der Produktion nicht weitergeben wollten.

Beliebte Baumarten: Nordmanntanne und Fichte

Die Nordmanntanne dominiert klar den Christbaummarkt. Sie ist buschig und hält die Nadeln gut. Auch in Vorarlberg werden mehrheitlich Nordmanntannen angebaut. Die heimische Fichte, der traditionelle Christbaum in Vorarlberg, hat aber nach wie vor einen Marktanteil von zehn bis 20 Prozent. Die Fichte punktet mit ihrem günstigeren Preis. Fast schon ein Geheimtipp sei die Weißtanne, die vor allem wegen ihres typischen Weihnachtsduftes gefragt sei, so die Landwirtschaftskammer. Daneben werden noch Blaufichten und andere Tannenarten als Spezialitäten angebaut und angeboten.

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Tipps für die Haltbarkeit

Den Baum am besten so knapp wie möglich vor Heiligabend kaufen und ihn kühl – wenn möglich draußen – aufbewahren, so die Empfehlung der Landwirtschaftskammer. Kurz bevor er in den Ständer kommt, sollte das Stammende frisch abgeschnitten werden – ein Zentimeter reicht. Pro Tag braucht ein Christbaum mit zwei Metern Größe übrigens bis zu zwei Liter Wasser. Also regelmäßig nachfüllen, damit der Baum bis zum Dreikönigstag hält.

• Christbaum bis zum Weihnachtsfest kühl aufbewahren.

• Die Netzverpackung kann bei heimischen Ländle Christbäumen erst nach dem Aufstellen im Christbaumständer entfernt werden. Netz immer von unten nach oben öffnen.

• Kurz bevor der Baum in den Christbaumständer gegeben wird, sollte man das Stammende noch einmal frisch abschneiden (1 cm reicht, Wasserleitungsbahnen werden dadurch geöffnet).

• Machen Sie es wie beim Blumenstrauß: Stellen Sie den Christbaum ins Wasser! Ein wassergefüllter Christbaumständer hält den Baum länger frisch (regelmäßig Wasser nachfüllen). Pro Tag „trinkt“ ein Christbaum mit zwei Meter Größe ein bis zwei Liter Wasser. Er verbessert gleichzeitig die oft zu trockene Luft im Wohnzimmer. Den Baum nicht direkt neben einem Heizkörper aufstellen.

Keine Preisexplosion bei Christbäumen

Die Inflation ist natürlich auch in der Forstwirtschaft angekommen. Aber den Christbaum aus Vorarlberg wird es ohne Preisexplosion zu kaufen geben. Das hat heute die Landwirtschaftskammer bekanntgegeben.

Unterstützung von „Bruder und Schwester in Not“

Mehrere Produzentinnen und Produzenten der Ländle-Christbäume unterstützen auch heuer wieder ein Aufforstungsprojekt in Malawi in Südostafrika von „Bruder und Schwester in Not“.

Zusammen mit dem Christbaumkauf sind die Kundinnen und Kunden eingeladen, einen Beitrag für eines der ärmsten Länder der Welt zu leisten. In den letzten sieben Jahren sind mit dieser Aktion ca. 25.000 Euro zusammengekommen.