Saniertes Wohnhaus
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Umwelt

Nachhaltig Bauen: Altbestand besser nutzen

Mittlerweile wird überall nach Möglichkeiten gesucht, CO2-Emissionen zu reduzieren und Ressourcen zu schonen. Auch im Bereich der Raumplanung, der Architektur und im Bauwesen will man sich in Richtung Kreislaufwirtschaft entwickeln. Dazu gibt es einen europaweiten Prozess unter dem Titel „New European Bauhaus“.

Die Bauindustrie verursacht laut UNO 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen. Der Energieverbrauch bei der Produktion und Verarbeitung, aber auch beim Abriss von Beton und Stahl ist enorm hoch. Es gebe verschiedene Ansätze in Richtung ressourcenschonendes kreislauforientiertes Bauwesen, erklärt der Architekt Johannes Kaufmann.

Sinkende Qualität bereitet Architekten Sorgen

In den vergangenen 70 Jahren habe man ein Haus gebaut, und dann einige Jahre später wieder abgerissen, um neu zu bauen. Man habe quasi alles weggeworfen – so gehe es sicher nicht weiter, sagt Kaufmann.

Dieser Meinung ist auch der Architekt Wolfgang Schwarzmann: In der Gesellschaft ist ein Umdenken nötig. Bestehende Strukturen müssten unbedingt erhalten bleiben. Das Problem hierbei sei jedoch, so Schwarzmann, dass neue Häuser derzeit sehr günstig gebaut würden. Die Qualität sei deshalb oft nicht dieselbe wir vor einigen Jahren.

Den Altbestand an Gebäuden sinnvoll nutzen, könnte nach Ansicht der Experten die enkeltaugliche Devise lauten. Allein die Hallen der Campus Väre in Dornbirn seien ein Beispiel für die nachhaltige Nutzung eines alten Gebäudes mit guter Bausubstanz. Es gehe aber auch um die Frage, ob es wirklich immer das neu gebaute Einfamilienhaus sein muss, auch in Bezug auf den Bodenschutz, sagt Belinda Rukschcio vom Werkraum Bregenzerwald.

Nachhaltigkeit: Lehm in Kombination mit Holz

Eine weitere entscheidende Frage ist die nach leistbaren alternativen Baustoffen für die Zukunft. Auch der Aushub könnte künftig als Baustoff verwendet werden, sagt etwa der Architekt Martin Mackowitz. Gerade Lehm würde sich optimal dazu eignen, um in Kombination mit Holz Wohnraum zu schaffen.