Drei Krankenpflegerinnen
ORF
ORF
Gesundheit

RSV-Welle im Anflug: Spitäler noch nicht ausgelastet

Vor allem Kinder sind aktuell bei dem nassen und kalten Wetter sehr anfällig auf verschiedenste Krankheiten. Jedes dritte Jahr gibt es eine schwere RSV-Welle – heuer ist so ein Jahr, heißt es bei den Expertinnen und Experten. In vielen Bundesländern sind die Spitäler ausgelastet. In Vorarlberg kann man die Situation aktuell noch bewältigen.

Ob rinnende Nase, Magen-Darm-Infekt oder Grippe – das Spektrum der Erkrankungen bei Kindern ist aktuell besonders breit. Das sorgt für volle Wartezimmer bei den Kinderärztinnen und -ärzten im Land. Besonders nach dem Wochenende ist der Andrang groß, das spürt man auch in den Krankenhäusern.

Viele kranke Kinder in Vorarlberg

Aktuell sind besonders viele Kinder im Land krank. Neben Infekten sorgt auch das RS-Virus für volle Praxen und Krankenhäuser. Ein Kind liegt in Feldkirch sogar auf der Intensivstation.

Dort werden schwerere Krankheitsverläufe behandelt, zum Beispiel wenn es um das Respiratorische Synzytial-Virus, kurz RSV, geht. Diese Atemwegserkrankung kann für Kleinkinder und Säuglinge gefährlich werden, sagt die Stationsleiterin der Kinder- und Jugendheilkunde im Landeskrankenhaus Feldkirch, Corinna Pichler. Meistens kommen die Kinder mit Husten, Schnupfen und Fieber ins Krankenhaus. Oft haben sie Probleme beim Atmen und müssen dabei unterstützt werden.

Viele Spitäler bereits am Limit

In anderen Bundesländern und vor allem in Deutschland kommen Spitäler wegen des RS-Virus bereits an ihr Limit. In Vorarlberg sei die Situation weniger dramatisch, obwohl auch hier bereits viele Betten belegt sind, sagt Primar Burkhard Simma von der Kinder- und Jugendheilkunde im Landeskrankenhaus Feldkirch. Es werden nicht jedoch weniger werden. Die RSV-Welle dauert laut Simma sicher noch vier bis fünf Monate an. Die Krankenhäuser seien im regelmäßigen Austausch, falls ein Spital voll ist, kann ein anderes aushelfen.

Keine Antikörper durch Covid-Lockdown

Die vielen RSV-Erkrankungen sind eigentlich nichts Neues. Alle drei Jahre tritt eine starke Welle auf. Durch den Coronavirus-Lockdown haben jedoch die meisten Kinder keine Antikörper, deshalb sind die Zahlen bei erkrankten Kindern auch so hoch, erklärt Simma.

RS-Virus darf nicht unterschätzt werden

Besonders für die Eltern von kranken Kindern ist die Situation nicht einfach, sagt Pichler. Sie haben Angst, wenn die Kinder schwer atmen und wissen oft nicht, wie sie ihnen helfen können. Das RS-Virus ist gut behandelbar, sollte aber nicht unterschätzt werden, heißt es bei den Expertinnen und Experten. In Feldkirch muss derzeit ein Kind auf der Intensivstation behandelt werden.