Hand mit Handschellen
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Mit Nacktfotos erpresst: Lange Haft für Deutschen

Ein 27-jähriger Angeklagter wurde in Deutschland zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten verurteilt, weil er einen 20-jährigen Vorarlberger mit Nacktfotos und einem einschlägigen Video erpresst haben soll. Das Opfer hat dem Mann laut Polizei insgesamt eine sechsstellige Summe überwiesen.

Der Norddeutsche war im Herbst 2021 mit dem 20-Jährigen in sozialen Medien in Kontakt gekommen, indem er sich als Frau ausgab. Nachdem der Vorarlberger mehrere Zahlungen geleistet hatte, erstattete er Anzeige. Anschließend gelang es den Beamten in Vorarlberg in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden den 27-Jährigen als Tatverdächtigen auszuforschen. Er wurde heuer im Juni festgenommen. Dem 27-Jährigen waren noch zwei gleich gelagerte Fälle zur Last gelegt worden.

Sextortion als Betrugsmasche

Bei dieser Betrugsmasche im Internet wird von „Sextortion“ gesprochen, das ist eine Wortkombination aus „Sex“ und „Extortion“ also Erpressung. Internetnutzer werden von meist attraktiven Unbekannten dazu aufgefordert, in Videochats wie beispielsweise Skype, nackt zu posieren oder sexuelle Handlungen an sich selbst vorzunehmen. Die Betrüger zeichnen das delikate Material heimlich auf und versuchen dann, vom Opfer Geld zu erpressen, indem sie mit der Veröffentlichung der Aufnahmen drohen.

So kann man sich laut Polizei davor schützen

  • Online-Sicherheit und Online-Privatsphäre einhalten
  • Halten Sie Ihre Social-Media-Konten privat
  • Seien Sie vorsichtig, was Sie im Internet teilen
  • Blockieren oder ignorieren Sie Nachrichten von Fremden
  • Seien Sie auf der Hut, wenn jemand auf einer anderen Plattform kommunizieren möchte
  • Blockieren und melden Sie merkwürdige Anfragen
  • Verwenden Sie zum Surfen im Internet einen sicheren und privaten Browser
  • Erstellen sie lange, schwer zu knackende Passwörter

Wie reagiere ich auf sexuelle Erpressung?

  • Brechen Sie jegliche Kommunikation sofort ab
  • Kommen Sie Forderungen nie nach, senden Sie keine Bilder, Videos oder Geld
  • Behalten Sie Beweise: Namen und Benutzernamen des Verdächtigen, alle Unterhaltungen und das gesamte Foto- und Video-Material
  • Melden Sie den Sextortion-Vorfall den zuständigen Behörden und den betroffenen Online-Diensten